Dear Mika-Flynn

Lieber Mika-Flynn, mein kleines, großes Baby! Sieben Monate bist du nun alt und ich fasse es nicht, wie schnell das alles geht. Ich schaue dich an, sehe in deinen großen Kulleraugen und staune, wie rasant du dich entwickelst, jeden Tag etwas Neues lernst und immer selbstständiger wirst.

In den letzten Tagen, Wochen hast du so viel gelernt, es ist unglaublich. Du hast einen riesigen Sprung gemacht vom kleinen, hilflosen Baby schon fast zum Kleinkind.

Während ich diesen Text schreibe, liegst du in deinem Bettchen und schläfst. Und immer wenn ich abends, nachdem wir dich schlafen gelegt haben, zur Ruhe komme, fange ich schon an dich zu vermissen. Dein Lachen, dieses Strahlen und deine lustige und freundliche Art. Und dann freue ich mich, wenn du morgens aufwachst, wir dich zu uns ins Bett holen und ich mit dir kuscheln und in den Tag starten kann. Verrückt, aber manchmal wünsche ich mir sogar, dass du nachts mal eher wach wirst und wir dich zu uns holen können. Du schläfst nun nämlich schon seit drei Wochen in deinem Zimmer durch. Nachdem du zwischen 20 und 21 Uhr dein Fläschchen bekommen hast, geht es ins Bett und dort schlummerst du bis mindestens 6 Uhr. Dann wirst du wach, bekommst dein Guten-Morgen-Fläschchen und meistens döst du dann zusammen mit uns nochmal ein, bis du dann um spätestens 8 Uhr fit bist und so doll durchs Bett wütest, bis ich schließlich aufgestanden bin. Vor zwei Tagen gab es allerdings eine Ausnahme. Ich weiß nicht, was da los war, aber du warst alle 30 Minuten wach und schrecklich unruhig und quengelig. Wir tippten auf Zähne, denn davon ist immer noch nichts zu sehen und wir fragen uns ständig, wann wohl endlich das erste Zähnchen durchbricht. Du steckst auch alles in den Mund und kaust darauf rum, aber immer wenn ich in deinem Mund fühle, ist da nichts. Also warten wir weiter ab. Vielleicht hast du aber auch einfach nur die ganzen Eindrücke und was du alles Neues kannst, verarbeitet und warst deswegen so aufgewühlt.

Denn seit ein paar Tagen robbst du nicht nur, nein, du versuchst auch, dich die ganze Zeit im Vierfüßler hinzustellen. Dann stehst du auf allen Vieren, wippst ganz wild vor und zurück und ich kriege mich nicht mehr ein, weil das so süß aussieht. Der Popo ist dabei in die Höhe gestreckt und du wackelst dabei wie so ein Wackeldackel mit deinem Köpfchen hin und her. Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis du dich an den Möbeln hochziehst und das erste Mal richtig stehst. Was ich wirklich lustig finde, da du ja noch nicht mal richtig krabbelst. Dafür hast du es aber gestern fast geschafft, dich von alleine hinzusetzten. Zumindest so halb hat das geklappt.

Es ist auch wirklich nichts mehr sicher vor dir und ich kann dich keine Sekunde mehr aus den Augen lassen. Deine Spielsachen interessieren dich nicht. Viel spannender ist alles andere, was sich so in der Wohnung findet. Und so schnell wie du bist, komme ich da kaum hinterher. Mache ich mich morgens im Bad fertig und lasse dich währenddessen in deinem Kinderzimmer spielen, robbst du auf einmal um die Ecke und schielst neugierig, was ich da mache. Das Geräusch des Föhns zieht dich magisch an. Und auch, wenn ich Zähne putze, kommst du aus dem Staunen nicht mehr raus. Es ist so toll, zu beobachten, wie aufmerksam du alles verfolgst und für was du dich begeistern lässt. Die ganz kleinen, banalen Dinge findest du klasse. Wasserflaschen durch den Raum rollen und dem Wasser dabei zusehen, wie es sich hin und her bewegt. Papier zerknüddeln und ja, im unbeobachteten Moment, versuchen, es zu essen…Und den Drachenbäumen die Blätter ausrupfen. Oder du klempnerst an der Heizung herum oder räumst meine Zeitungen aus den Regalen… Ja, es wird nicht so schnell langweilig mit dir. 😉 Wie wird das wohl erst, wenn du Laufen kannst, mein kleiner Wirbelwind?

Mit dem Essen klappt es inzwischen auch wirklich super. Du bekommst mittags deinen Gemüsebrei (mit Kartoffeln oder Vollkornnudeln) und der schmeckt dir nun wirklich gut. Dazu ein paar Haferflocken, weil du erstmal kein Fleisch essen sollst. Brokkoli liebst du und auch Süßkartoffeln durftest du schon probieren. Eigentlich bist du kaum noch wählerisch und isst fast alles, was man dir anbietet. Zwischendurch gibt es Früchte und abends dann einen Obst-Getreide-Brei. Am liebsten mit Banane.

Bei der U5 am Montag warst du 71 cm groß und hast 8615g gewogen. 20 Zentimeter bist du nun also seit deiner Geburt schon gewachsen. Wahnsinn! Und auch sonst war die Kinderärztin begeistert von dir. Sie musste überhaupt nichts testen, weil du ihr alles, was sie wissen und sehen wollte, von ganz alleine demonstriert hast. Du bist nicht mehr zu Bremsen und wir müssen wirklich aufpassen, dass du nicht auf einmal vom Wickeltisch hüpfst. Auf dem Rücken bleibst du nicht mehr liegen und das Windeln wechseln wird zur echten Herausforderung. Deswegen wird das nun meistens auf dem Boden erledigt, da kann wenigstens nichts passieren. Aber dein Gezappel erschwert es mir trotzdem sehr. Und du hast so eine enorme Kraft. Das bekomme ich auch gerne zu spüren, wenn du nach mir greifst und mich dabei ziemlich feste kneifst. Dann muss ich schon mal laut „Aua“ schreien, damit du verstehst, dass das wehtut. Aber mit der Zeit wirst du das auch lernen und sicher etwas sanfter werden. 🙂

Coco bekommt es nämlich im Moment auch noch mit der Angst zu tun, wenn du dich ihr näherst und flüchtet lieber, bevor du ihr mit einem beherzten Griff ein Büschel Fell heraus reißt. Aber süß ist es ja, wie du inzwischen auf sie reagierst, wenn sie durch den Raum läuft oder draußen vor der Balkontür sitzt und durch die Scheibe herein schaut, während du von der anderen Seite gegen das Glas patscht, weil du denkst, du könntest sie so anfassen. 🙂

Ach, mein süßer, kleiner Schatz! Es ist kaum mit Worten zu beschreiben, wie sehr ich dich liebe und wie viel du mir bedeutest! Ich sehe dich an und mein Herz schäumt über vor Glück. Da kann der Tag auch noch so trüb und grau sein, du zauberst mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Ich bin so dankbar, dass es dich gibt und du unser Leben erhellst. Von Tag zu Tag, immer mehr. Mein Baby, mein Sonnenschein!