Am Tag unserer Anreise stand, wie schon erwähnt, nicht mehr allzu viel auf dem Plan. Wir mussten uns erst ein wenig in der Stadt zurecht finden und orientieren, wo was ist und ließen uns einfach ein wenig treiben. Nachdem wir in unserer Unterkunft eingecheckt hatten (ein genauer Bericht hierzu folgt noch), kauften wir uns ein Wochenend-Ticket und machten uns auf in die Innenstadt. Die Wochenend-Tickets sind wirklich unschlagbar günstig. Man kann zwischen 24, 48 oder 72 Stunden wählen und in diesem Zeitraum beliebig oft mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln Wiens fahren. Für 48 Stunden zahlten wir pro Person nur 13,30€. Für das Geld komme ich in Stuttgart nicht so lange von A nach B.
Ließen wir den Freitag noch etwas ruhiger angehen, stand dann am Samstag jedoch von morgens um 8 Uhr an das volle Programm auf dem Plan. Schließlich hatten wir nur das kurze Wochenende und wollten in dieser Zeit natürlich so viel wie möglich von der schönen Stadt sehen.
Unseren ersten Stopp machten wir auf dem berühmten Wiener Naschmarkt, um dort frühstücken zu gehen und uns mit den vielen Leckereien, die dort angeboten werden, die Bäuche vollzuschlagen. Der Naschmarkt ist von Montag bis Samstag geöffnet, samstags werden außerdem die permanent dort stehenden Geschäfte mit zusätzlichen Verkaufsständen ergänzt und es ist Flohmarkt, deswegen lohnt es sich besonders an diesem Tag, hin zu gehen, weil dann noch mehr reges Treiben herrscht. Angeboten wird dort wirklich jede kulinarische Köstlichkeit. Frisches Obst und Gemüse, exotische Spezialitäten und natürlich viel Regionales.
Wir ließen uns zuerst den leckeren Ungarischen Baumkuchen (auch Strietzel genannt) schmecken, der Liebste kaufte sich noch eine Großpackung Falafel (20 Stück für 2€) und anschließend ging es noch ins Tewa, ein Bio-Café und Restaurant direkt am Naschmarkt, wo wir Kaffee tranken und ich mir noch ein leckeres Beeren-Joghurt mit Gojibeeren schmecken ließ. Durch die Sonne, die wirklich schon sehr kräftig strahlte und die zusätzlichen Heizstrahler, die dort fast überall in den Cafés stehen, konnten wir um 10 Uhr morgens schon draußen sitzen, ohne zu frieren.
So gut gestärkt und voller Energie (die Sonne und das perfekte Wetter machten natürlich noch zusätzlich gute Laune), ging es dann weiter in Richtung Innenstadt, bzw. zur Mariahilfer Straße, eine der größten und bekanntesten Einkaufsstraßen Wiens. Großartig shoppen wollten wir dort aber gar nicht, sondern von dort in die Seitenstraßen mit den kleineren Geschäften gelangen, um dort ein wenig zu bummeln. Zuerst ging es von dort in die Neubaugasse, wo wir in einem kleinen, süßen Geschäft für Kinder ein paar Mitbringsel für Mika-Flynn kauften und von dort aus weiter zur Burggasse. Dort gibt es zum Beispiel den Secondhand-Shop Burggasse24, in dem man nicht nur gut tolle Vintage-Funde machen, sondern auch Kaffee trinken kann. Direkt daneben liegt die St. Ulrich Kirche und das ebenfalls sehr süße und gemütliche Café Ulrich, wo wir am Sonntag frühstücken gingen.
Nur ein paar Minuten weiter ging es dann zu Fuß zum und durch das Museumsquartier und von dort vorbei am Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museum (zwei identische, sich gegenüber liegende und sehr imposante und bedeutende Gebäude, deren Bau Kaiser Franz Joseph I. in Auftrag gegeben hatte), zum Heldenplatz und der Wiener Hofburg.
Ein kleines Päuschen in der Sonne durfte nicht fehlen, um anschließend weiter durch den Volksgarten zu schlendern und danach das erste Museum an diesem Wochenende zu besuchen. Ich muss dazu sagen, dass es leider auch das einzige blieb, aber für mehr reichte die Zeit einfach nicht. Wir hätten uns sehr gerne noch mehr angeschaut, aber gerade durch das herrliche Wetter wollten wir unsere Zeit lieber draußen verbringen. Für das Sisi-Museum, das ja sowieso auf meiner Liste stand, nahmen wir uns dann aber die Stunden. Zuvor ging es durch die Silberkammer, in der der Prunk der kaiserlichen Tafeln ausgestellt wird und durch die Kaiserappartements, in denen die einstigen Privatgemächer der Kaiserfamilie präsentiert werden (zusammen mit dem Sisi-Museum ein Rundgang durch die Hofburg für 11,50€ p.P.). Immer wieder beeindruckend, durch solch einen Museumsbesuch in ein Leben einzutauchen und Einblicke zu bekommen, das so vor teilweise mehr als 200 Jahren statt gefunden hat. Und es lässt einen die Stadt mit all seinen prunkvollen und mächtigen Bauten und Gebäuden noch besser begreifen und verstehen. Wenn man sich dann vorstellt, wie Kaiserin Sissi zu damaligen Zeiten durch all die Parks und Gärten gebummelt ist, ist das schon ziemlich beeindruckend.
Bei manch einem Service, das in der Silberkammer ausgestellt wurde, war ich ganz neidisch. Von so schönen Tellern würde ich auch heute noch gerne essen. 🙂
Nach unserem Museumsbesuch dämmerte es dann auch so langsam. Wir kauften noch kurz ein paar Mitbringsel für unsere Lieben in der Zuckerlwerkstatt, einer Bonbon-Manufaktur, in der wirklich hübsche und vor Allem lecker schmeckende Bonbons in Geschmacksrichtungen wie Apfel-Zimt, Vanille-Minze, Orange-Ingwer, Waldmeister und vielen mehr noch in traditioneller Handarbeit hergestellt werden.
Und dann ging es gleich weiter zu unserem nächsten und letzten Stopp an diesem Tag, dem Wiener Prater.
Von dem war ich aber ehrlich gesagt, ein wenig enttäuscht, da ich mir mehr darunter vorgestellt hatte. Klar, das berühmte Riesenrad sieht schon sehr beeindruckend aus (außerdem befindet sich auf dem Gelände noch Madame Tussauds), der Rest des Praters war aber ein ziemlich verlassener Vergnügungspark, der eher an eine Geisterstadt erinnerte. Vielleicht waren wir aber auch einfach nur zur falschen Uhr- und Jahreszeit dort.
Damit wir nicht ganz umsonst dorthin gefahren waren, fuhren wir dann auch noch mit dem Riesenrad. Allerdings nicht mit dem großen für 10€ die Fahrt, sondern mit einem kleineren für weniger als die Hälfte. Dort genossen wir hoch oben dann den Ausblick über die beleuchtete und glitzernde Stadt.
Anschließend ging es nochmal kurz in unser Apartment, um uns frisch zu machen und direkt weiter in das Restaurant/Café/Bar Freiraum, wo wir den Abend bei einem leckeren Essen ausklingen ließen. Für den Liebsten gab es Pizza und ich gönnte mir Spinat-Gnocchi mit Salbei-Butter und als Dessert Kipferl-Schmarren mit karamellisierten Walnüssen und Äpfeln und hausgemachtem Apfelmus. Es schmeckte wirklich köstlich! Und ich habe mir sagen lassen, dass man dort ebenfalls sehr gut frühstücken kann.
Es war ein wirklich sehr gelungener Tag, an dem wir so viel von Wien sehen wollten, wie nur möglich, was wohl auch ganz gut geklappt hat. Jedenfalls fielen wir abends hundemüde und kaputt vom vielen Rumlaufen in die Federn und schliefen sofort tief wie ein Stein.
7 Comments
Zwecks prater ward ihr wirklch zur falschen zeit hier, das treiben kommt erst im frühling/sommer 🙂 (also wenn man ohne jacke losziehen kann)
Ich liebe wien so sehr, es freut mch, dass du die stadt auch gern hast! Wir österreicher sind immer ganz stolz, wenn wir hören, dass touristen wien ganz wunderbar finden! 🙂
Und superschöne fotos von den sehenswürdigkeiten und dem museum! 😉
Ok, also wie wir uns das gedacht haben mit dem Prater.
Ja, Wien ist wirklich toll! Wie schön, dass du das Glück hast, in dieser Stadt zu leben.
Und hab vielen Dank! 🙂
Oh jetzt hab ich Wien Fernweh.
War schon zweimal in Wien (dafür noch nie in Berlin :-)) und würde am liebsten sofort meinen Koffer packen um für ein paar Tage dort hinzufahren.
Muss ich meinem Mann heute abend gleich mal vorschlagen, vielleicht lässt sich Wien noch irgendwie dieses Jahr realisieren. Vorallem waren wir damals noch ohne Kinder, somit würden wir dieses mal dann sicher in den Zoo Schönbrunn gehen, Kinder Theater… wieder eine ganz andere Sicht auf die Stadt.
Es gibt sicher noch Fotos von eurem 3.Tag? Freu mich schon drauf.
Liebe Grüße
Nadine
Stimmt, Wien hat auch für Kindern unglaublich viel zu bieten und scheint sehr kinderfreundlich zu sein. Deswegen haben wir auch schon gesagt, dass wir Mika nächstes Mal auf jeden Fall mitnehmen werden. 🙂
Klar, die Fotos und der Bericht vom dritten Tag folgen auf jeden Fall noch. 🙂
Toll, danke! Habe mir direkt wieder zwei Restaurant-Links gespeichert 🙂 ihr hattet ja so unglaubliches Glück mit dem Wetter <3
Das freut mich! 🙂 Ich hoffe, du wirst genauso begeistert sein, wie ich. Und natürlich wünsche ich euch auch ganz viel Glück mit dem Wetter im Mai. 🙂
Ganz tolle Bilder. Wenn ich das so sehe dann steht fest; ich muss auch ganz bald nach Wien!
Herzliche Grüße, Frauke von
ekulele