Eine neue Runde mama talk im Dezember – Was liegt da näher, als über das Thema „Weihnachten mit Kindern“ zu berichten? Jede Familie hat da sicher ihre ganz eigenen Traditionen, die sie hegt und pflegt. Dinge, die man aus seiner eigenen Kindheit in schöner Erinnerung behalten hat und nun an seine Kinder weitergeben möchte. Oder auch ganz eigene Rituale, die sich im Laufe der Zeit entwickeln und irgendwann nicht mehr weg zu denken sind.
Wie wir die 24 Tage bis Heiligabend verbringen, welche Traditionen dazu gehören und wie wir die Advents- und Weihnachtszeit gestalten, möchte ich euch heute gerne erzählen.
So besonders, wie vor drei Jahren, wird wohl auch das kommende Weihnachtsfest werden, nur dass wir es dieses Mal, statt mit einem Kind, das erste Mal mit zweien feiern werden.
An diesen Zauber des ersten Heiligabend mit eigenem Kind kann ich mich noch sehr gut zurück erinnern. Auch wenn Weihnachten für mich immer etwas Besonderes war, so erlebt man es mit Kindern doch wieder ganz anders. Damals war Mika-Flynn zwar noch zu klein, um zu begreifen, was um ihn herum geschieht und auch mit ein und zwei Jahren konnten wir ihm nur bedingt erklären, warum wir Weihnachten feiern, wieso da ein geschmückter Tannenbaum im Wohnzimmer steht und weshalb es auf einmal so viele Geschenke auf einmal gibt. Ich weiß noch, wie ich ihn letztes Jahr jeden Tag daran erinnern musste, dass wir noch ein Säckchen vom Adventskalender öffnen müssen und es hauptsächlich die Schokolade darin war, die ihn interessiert hat.
Die Süßigkeiten sind zwar auch dieses Jahr im Nu verputzt, allerdings schnappt er sich auch die anderen Kleinigkeiten und kann es kaum erwarten, das nächste Säckchen zu öffnen. Am liebsten natürlich gleich alle auf einmal. Und genau dieses Hibbeln und die Spannung, nicht zu wissen, was sich im nächsten Säckchen verstecken könnte und sich 24 Tage lang gedulden zu müssen, sind auch mir noch in Erinnerung an die Weihnachtsfeste in meiner Kindheit. Diese Vorfreude, die von Tag zu Tag größer wird, es vor Neugier kaum noch aushalten. Einmal werden wir noch wach…
Dass Weihnachten nicht nur aus Geschenken und dem Inhalt seines Adventskalenders besteht, versuchen wir Mika-Flynn natürlich auch zu vermitteln. Auch wenn wir nicht leugnen können, dass das wohl aktuell noch die Highlights für ihn sind. Für ihn ist laut eigener Aussage im Moment jeden Tag Weihnachten und nach jedem Säckchen fragt er: „Noch mehr Weihnachten feiern?“ Wie er dann wohl dieses Jahr an Heiligabend schaut, wenn das Christkind kommt?
Denn bei uns bringt das die Geschenke und legt sie unter den Baum, nicht etwa der Weihnachtsmann. So kenne ich es aus meiner Kindheit und so möchte ich es auch an meine Jungs weitergeben.
Ebenso, wie das Plätzchen backen in der Adventszeit, das ich als Kind schon so geliebt habe. Am liebsten zusammen mit Oma. Heimlich ganz viel Teig naschen, ausrollen, kneten, das Mehl in der ganzen Küche verteilen und den Plätzchen beim Backen im Ofen zusehen und es kaum erwarten können, sie zu probieren.
Dieses Jahr konnte ich auch Mika-Flynn zum ersten Mal so richtig dafür begeistern (letztes wanderte dann doch noch etwas zu viel roher Teig dabei in seinen Mund und er verlor irgendwann das Interesse). Mit Taavi im Tragetuch verbrachten wir gestern den ganzen Nachmittag in der Küche und spielten Weihnachtsbäckerei. Wie stolz er war, mir so toll helfen zu dürfen und mit welcher Hingabe er die Ausstecher verziert hat! Auch wenn am Ende mehr Zuckerstreusel neben, als auf den Plätzchen lagen…
Und vermutlich müssen wir spätestens am Wochenende Nachschub backen, denn so schnell, wie heute der Plätzchenteller leer war, konnte ich gar nicht gucken…
Dabei hören wir Weihnachtslieder und singen mit, wirbeln durch die Küche und ich genieße das bunte Durcheinander. Denn diese ganz besondere Stimmung lässt mich in diesen Momenten das Chaos vergessen, das es danach zu beseitigen gibt.
Selbst wenn man davor noch nicht in Weihnachtsstimmung war, ist man es spätestens dann. Und sowieso steigt die Freude mit dem Leuchten in den Kinderaugen.
Neben dem Plätzchen backen, gehört für mich auch mindestens ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt für mich im Advent dazu. Sich an den Ständen mit Leckereien den Bauch vollschlagen, heiße Schokolade oder Punsch zum Aufwärmen trinken und die funkelnden Lichter bestaunen. Am besten natürlich mit Schnee, aber dafür gibt es ja leider nie eine Garantie.
Die Adventssonntage verbringen wir meistens ganz gemütlich zu Hause und genießen die gemeinsame Zeit. Mit den selbst gebackenen Plätzchen, dem Basteln und Malen von Weihnachtsgeschenken, dem Schreiben des Wunschzettels oder dem Vorlesen von weihnachtlichen Geschichten.
Für die begeistert sich Mika-Flynn nämlich sehr und wir können ihm damit auch spielerisch den Sinn von Weihnachten erklären und näher bringen. Zum Beispiel, dass es doch eigentlich das Wichtigste ist, Heiligabend mit den Menschen zu verbringen, die einem am meisten bedeuten und die man lieb hat. Dankbar zu sein und sich zu besinnen.
Den Weihnachtsbaum holen wir vermutlich das kommende Wochenende, um ihn dann auch gleich zu schmücken. Eine eigene Tradition, die wir eingeführt haben, da er früher immer erst einen Tag vor Heiligabend aufgestellt wurde. Ich persönlich finde es aber schöner, das schon eher zu machen, weil man so einfach länger etwas davon hat und sich daran erfreuen kann. Ich weiß noch, wie Mika-Flynn letztes Jahr, sobald er wach wurde, als erstes ins noch dunkle Wohnzimmer gelaufen ist, um den Baum anzuknipsen. Dieses Funkeln in seinen Augen war einfach unbezahlbar. Und dieses Jahr darf er mir dann auch beim Schmücken helfen.
Wie auch die letzten zwei Jahre, werden wir Heiligabend wieder bei uns zu Hause feiern, nur im kleinsten Kreis. Im Moment ist es so am besten für uns, da Mika-Flynn und nun auch Taavi dann irgendwann schlafen gehen können und wir nicht spät abends noch lange fahren müssen. Nachmittags zum Kaffee kommen meine Mama und meine Schwester und wir schlagen uns den Bauch mit Plätzchen und selbst gemachtem Weihnachtsstollen voll. Wenn das Wetter mitspielt, geht es danach noch eine Runde spazieren, bevor wir uns dann gegen Abend langsam an die Zubereitung des Weihnachtsmenüs machen, das in den letzten Jahren aus drei Gängen bestand. Zu spät fangen wir nicht damit an, weil es sonst mit der Bescherung zu spät für Mika-Flynn wird. Die gibt es bei uns nämlich erst nach dem Essen (ja, da machen wir keine Ausnahme, denn ich musste mich als Kind auch so lange gedulden :D). Während das Christkind kommt und die Geschenke bringt, geht Mika-Flynn mit seiner Tante in sein Zimmer und wartet darauf, bis das Glöckchen ertönt, das das Zeichen dafür ist, dass das Christkind da war. Diesen Brauch, der auch noch aus meiner Kindheit ist, fand ich immer am spannendsten. Nur noch ein paar Minuten Geduld, bis es endlich soweit ist.
Bei der Bescherung machen wir die Geschenke alle nacheinander auf, natürlich ist Mika-Flynn zuerst an der Reihe.
Ist dann das letzte Geschenk ausgepackt, darf er mit seinen Sachen noch eine Weile spielen, bevor es dann irgendwann ins Bett geht und wir Erwachsenen den Abend mit schönen Gesprächen und dem ein oder anderen Gläschen Wein (für mich dieses Jahr mal nicht) ausklingen lassen.
Weil Taavi noch zu klein für die lange Fahrt ist, geht es dieses Weihnachten nicht zur Schwiegerfamilie in den Norden und wir werden die Feiertage wohl ganz gemütlich zu Hause verbringen.
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