Schon lange, lange auf meiner To-Do-Liste: Meinen Kleiderschrank effektiv ausmisten und alles entsorgen, was seit Monaten oder gar Jahren das Dasein in selbigem fristet. Dinge, die einfach nicht mehr meinem Stil entsprechen, denen ich entwachsen bin und die mir nicht mehr gefallen. Oder die schlichtweg verwaschen, ausgetragen oder alt und nicht mehr schön sind. Problem an der Sache: Ich kann mich unglaublich schwer von Dingen trennen. Irgendwann, ja irgendwann könnte mir doch genau dieses eine Blümchenkleid wieder in den Sinn kommen und bestimmt bereue ich dann, es hergegeben zu haben. Oder aber dieses Paar Sandalen, das eigentlich viel zu unbequem und hoch ist, um es im Alltag mit Kindern jemals nochmal zu tragen. Aber im Regal sehen sie immerhin toll aus (ignorieren wir die Staubschicht, die sich im Laufe der ungetragenen Zeit darauf abgelegt hat…).
Immer mal wieder habe ich angefangen, auszumisten. Sogar das ein oder andere Teil entsorgt. Und dann kam wieder die Ausrede mit der fehlenden Zeit dazwischen. Und die Stapel mit ungetragenem Zeug türmten sich weiter fleißig. Aber damit soll nun Schluss sein. Frühlingszeit = Flohmarktzeit. Dinge, die zu schade sind, um sie wegzuwerfen, möchte ich versuchen, dort zu verkaufen oder aber auch zu spenden.
Untragbares Zeug, löchrig, zerschlissen, verwaschen, unschön? Werfe ich aber ab sofort nicht mehr einfach weg, sondern bringe es stattdessen lieber zu H&M*, um es dort recyceln zu lassen. Denn bereits seit 2013 sind Kunden dazu eingeladen, die Initiative „Kleidung sammeln bei H&M“ zu unterstützen und ihre nicht mehr benötigte Kleidung und alle Arten von Textilien (egal ob alte Socken, Handtücher, fleckige T-Shirts) unabhängig von Marke und Zustand, im H&M-Geschäft abzugeben. Nichts ist zu verschlissen, abgetragen oder gebraucht, um nicht ein zweites Leben geschenkt zu bekommen. Denn die gesammelten Kleidungsstücke (seit 2013 bereits 25.000 Tonnen) werden recycelt und mit den recycelten Textilfasern neue Produkte erschaffen. So landet weniger Kleidung auf den Mülldeponien, natürliche Ressourcen werden gespart und der Kreislauf der Mode schließt sich.
Am Montag startete nun die World Recycle Week, die noch bis zum 24. April geht. Ziel der Aktion ist es, 1.000 Tonnen abgetragene Kleidung von Menschen aus aller Welt in über 3.600 H&M Geschäften zu sammeln. Wenn man sich überlegt, dass mit dem Recycling von nur einem einzelnen T-Shirt bereits 2.100 Liter Wasser gespart werden können, dann stellt euch mal vor, welchen Einfluss 1.000 Tonnen Kleidung nehmen könnten. Wahnsinn, oder? Da überlegt man sich doch zweimal, ob man seine Klamotten wegwirft oder nicht lieber für einen guten Zweck abgibt.
Sängerin und Künstlerin M.I.A. hat sich übrigens für die World Recycle Week mit H&M zusammen geschlossen und legt in ihrem neuen Musikvideo den Fokus auf den ökologischen Einfluss von Kleidung, die weltweit auf den Mülldeponien landet. Aber schaut es euch doch am besten selbst an.
Seid ihr dabei und bringt eure vollen Tüten, so wie ich, zu H&M? Gemeinsam schaffen wir die 1.000 Tonnen doch bestimmt, oder? Falls ihr dabei nicht an den neuesten Teilen in den Regalen vorbei gehen könnt, ohne schwach zu werden, könnt ihr den 15%-Rabatt-Gutschein, den ihr für jede volle Tüte Altkleider bekommt, ja auch in einen Artikel eurer Wahl investieren. So lange ihr daran denkt, was ihr nächstes Mal zu tun habt, wenn ihr wieder etwas ausrangiert. 😉 Mit dem Argument, gleichzeitig Gutes zu tun, fällt es doch auch gar nicht mehr so schwer, oder?
*Dieser Artikel wurde gesponsert von H&M.
6 Comments
Ich hab vor ein paar Monaten auch nach sehr langer Zeit endlich mal meinen Kleiderschrank „entmüllt“. Die ganze Aktion dauerte in etwas doppelt so lange wie geplant, weil sich so unglaublich viel Zeug angesammelt hatte, aber nun fühlt es sich echt gut an. Meine aussortierten Klamotten habe ich gespendet, aber die Aktion von H&M ist auch super und sehr sinnvoll!
Ausmisten dauert wirklich ewig…Man weiß gar nicht, was man alles hat und was sich da so anhäuft…Deswegen werde ich auch nie damit fertig. Ich bräuchte wohl echt mal mindestens 2-3 Tage, um die ganze Wohnung zu entrümpeln. Mit Kindern nur nicht so einfach.
Ich mache das schon seit ca 1,5 Jahren, denn ich finde die Aktion echt super. In den letzten Jahren habe ich bestimmt schon so an die 10-15 Säcke bei H&M abgegeben.
Lg. Irene
http://www.moliba.blogspot.com
Das ist klasse! Ich hatte von der Aktion auch schon vor längerer Zeit gehört, es aber irgendwie nie so richtig auf dem Schirm, wenn es ums Ausmisten ging. Das ändert sich ab sofort.
Liebe Nathalie,
ich verfolge deinen Blog echt gerne, finde dich und deine Familie sehr sympathisch und die Art wie du mit deinen Kindern umgehst, superlieb und reflektiert. Nur bei diesem Post muss ich dir leider widersprechen (auch auf die Gefahr hin dass das nicht so gut ankommt…):
Die World Recycle Week von H&M ist leider ein ziemlich schlechter Scherz. Sie wird z.B. von Greenpeace stark kritisiert, siehe hier: http://www.greenpeace.org/austria/de/presse/presseaussendungen/Konsum/2016/Greenpeace-kritisiert-HMs-World-Recycling-Week/
Am 24.4.2013 ist in Bangladesch ein Fabriksgebäude eingestürzt, über 1000 NäherInnen sind gestorben. Das wurde von der Fair Fashion Szene genützt, um zur „Fashion Revolution“ aufzurufen. Eine Woche finden hier Aktionen zum Thema Konsum, Fast vs. Fair Fashion usw. statt.
H&M macht hier relativ dreist seine eigene Aktion, und gaukelt den KonsumentInnen vor, dass sie durch die World Recycle Week etwas bewirken können. Ja, recyceln ist super, nur steht auch im Artikel: „Nur ein Prozent dessen, was an Altkleidern gesammelt wird, lässt sich momentan wirklich als Recycling-Faser in neue Kleidung mischen.“
Viel wichtiger wäre also, bewusster zu kaufen, wiederzuverwerten (z.B. tauschen), zu spenden usw. Alte Kleidung schneide ich gerne in Fetzen und verwende sie zum Putzen.
Die Tatsache, dass H&M einen Rabattgutschein für gespendete Kleidung hergibt, ist ein gefinkeltes Spiel: dadurch wird der Kauf neuer Kleidung angeregt, was weder für die Ökologie förderlich ist noch unseren hohen Konsum verringert (dann werden wieder neue Tshirts produziert, und ja, es braucht fast 3000 Liter für die Produktion eines Shirts!).
Ich würde dich bitten, das zu bedenken. Vielleicht hast du Lust, auch mal in den Bereich der fairen Mode zu schnuppern? Viele BloggerInnen machen das, wie z.B. Frauke von http://ekulele.de/ oder Madeleine von http://dariadaria.com/. Hier gibt es auch einige Kooperationsmöglichkeiten.
Alles Liebe,
Marlene
Liebe Marlene,
ich danke dir für deinen Kommentar, die ehrlichen Worte und auch für den Link zum Artikel von Greenpeace. Was darin erläutert wird, wusste ich leider nicht.
Es regt mich auf jeden Fall noch mehr zum Nachdenken an. Recht gebe ich dir auch, dass es sicher sinnvoller ist, bewusster zu kaufen, zu tauschen, etc. und den Konsum im Allgemeinen zu überdenken. Und das Thema Fair Fashion interessiert mich auf jeden Fall. Fraukes Artikel zu diesem Thema lese ich sehr gerne und finde es super, dass sie sich so damit auseinander setzt.