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Running // Im Test: Der Forerunner 235 von Garmin – GPS Laufuhr mit Pulssensor und Smartwatch-Funktion

3. Juni 2016

In der Schwangerschaft mit Taavi war sie unverzichtbar: Meine Laufuhr mit Pulsmessung. Sie hatte mich schon vorher fast zwei Jahre lang begleitet, als ich nach Mika-Flynns Geburt wieder mit dem Laufen begonnen hatte, allerdings hatte ich sie damals nie dazu verwendet, meine Herzfrequenz zu kontrollieren. Es erschien mir etwas lästig, mir jedes Mal vor dem Laufen den Gurt um die Brust zu schnallen, außerdem vertraute ich darauf, dass mein Tempo schon das richtige ist, so lange ich mich noch locker während des Laufens unterhalten kann. In der Schwangerschaft wollte ich jedoch auf Nummer Sicher gehen. Und siehe da: Das war auch gut so, denn schneller als gedacht, geriet ich an die obere Pulsgrenze und musste deswegen langsamer laufen, damit ich dem Baby und mir nicht schade. Auch wenn es lästig war, fortan mit Brustgurt zu laufen, gewöhnte ich mich daran und wusste ja, wofür ich es tat.

Abgesehen von der Messung des Pulses mit dem Brustgurt war ich mit meiner alten Laufuhr (ein etwas günstigeres Modell, das ich mir damals eher gekauft hatte, weil ich wissen wollte, ob sich eine Laufuhr für mich lohnt), schon eine Weile nicht mehr zufrieden gewesen. Nicht nur, dass sie ständig kein GPS-Signal fand (besonders, wenn es stark bewölkt war), oftmals stimmte auch die Messung der Strecke nicht und die Kilometerangaben wichen manchmal trotz ein und der selben Strecke stark voneinander ab. Auch musste ich sie nach jedem Lauf sofort aufladen, da der Akku nicht sehr stark war.

Mit der Anschaffung einer neuen und hochwertigeren Laufuhr liebäugelte ich deswegen schon länger und freute mich sehr, dass Garmin es mir nun ermöglicht hat, den Forerunner 235* zu testen und mich von dieser tollen Laufuhr zu überzeugen. In meinem heutigen Beitrag möchte ich euch den Activity-und Fitness-Tracker, der mich in Zukunft bei meinen läuferischen Plänen und Zielen unterstützt, etwas genauer vorstellen.

Herzfrequenzmessung durch Pulssensor am Handgelenk

Die Sache mit dem Brustgurt hat sich beim Forerunner 235 nun erledigt, denn die Laufuhr misst dank integriertem optischen Pulssensor (drei grüne LEDs auf der Rückseite) die Herzfrequenz direkt am Handgelenk und das rund um die Uhr. Eine farbige Anzeige zeigt dabei den jeweiligen Herzfrequenz-Bereich (grau, blau, grün, orange, rot) und die Schläge pro Minute an. Laut mehreren Testberichten, in denen die Uhr parallel mit der Messung per Brustgurt verglichen wird, wird gelobt, wie präzise und genau die Herzfrequenz ermittelt wird. Zwar habe ich dies nicht verglichen, bin aber ebenfalls der Meinung, dass der Sensor sehr genau misst, was ich anhand der Minimal- und Maximal-Pulswerte erkenne.

Der Puls wird, wie erwähnt, 24 Stunden gemessen, so lange man die Uhr am Handgelenk trägt. Dabei erkennt sie automatisch, ob man sich im Aktivitäts- oder Ruhemodus befindet. Bei letzt genanntem zeichnet die Uhr nicht kontinuierlich, sondern dynamisch auf. Das heißt, je mehr man in Bewegung ist, umso häufiger wird der Puls gemessen und aufgezeichnet.

Activity-Tracker zählt Schritte, Kalorien, misst Schlaf und Distanzen

Ein in der Uhr integrierter Activity-Tracker zählt die am Tag zurück gelegten Schritte und ermittelt dadurch verbrauchte Kalorien. Am Ende des Tages kann man auswerten, ob das persönliche Tagesziel, das man selbst vorgeben kann oder das anhand vorheriger Werte ermittelt wird und sich dynamisch anpasst, erreicht worden ist. Die Schrittzähler-Funktion finde ich persönlich besonders klasse, da man sich dadurch einen zusätzlichen Fitness-Tracker spart. Die Uhr erinnert einen sogar über einen Inaktivitätssensor, der vibriert, wenn man länger als eine Stunde gesessen ist, wann es mal wieder Zeit ist, sich ein paar Schritte zu bewegen.

Der Forerunner 235 analisiert außerdem das Schlafverhalten und wertet dieses aus. Diese Funktion habe ich allerdings noch nicht getestet. Wobei es sicher interessant zu wissen wäre, wie oft ich aktuell nachts wach werde und wie lange ich am Stück schlafe…Gesunder Schlaf sieht vermutlich anders aus…Falls es euch interessiert, kann ich es aber für euch nachträglich analisieren und den Bericht ergänzen.

Laufen mit dem Forerunner 235 – genaue Laufdaten durch GPS

Hauptsächlich nutze ich den Forerunner 235 als Laufuhr, um Distanz, Zeit und Pace zu messen und meine Trainingsdaten aufzuzeichnen und miteinander zu vergleichen. Geeignet ist die Uhr nicht nur zum Laufen (sowohl Outdoor und Indoor), sondern auch zum Radfahren und für „Sonstige“ Aktivitäten. Die jeweilige Aktivität lässt sich vor dem Training einstellen. Sobald man den Startknopf betätigt, sucht die Uhr ein passendes GPS-Signal, das innerhalb weniger Sekunden gefunden wird. Bis jetzt musste ich nie länger als 5 Sekunden warten. Meine alte Uhr fand teilweise nach Minuten noch keinen Satelliten oder setzte teilweise sogar während des Laufs mit der Aufzeichnung aus…

Das Training lässt sich per Knopfdruck anhalten und pausieren, die Uhr erkennt außerdem, wenn man mit dem Laufen stoppt und hält den Timer automatisch an, wenn man sich nicht mehr bewegt oder wenn die Pace oder Geschwindigkeit unter einen bestimmten Wert sinkt, z.B. wenn man an einer Ampel warten oder sich den Schuh zubinden muss. Ich habe die Uhr außerdem so eingestellt, dass sie nach jedem Kilometer bzw. jeder Runde einen Signalton abgibt und vibriert und mir auf dem Display angezeigt wird, wie schnell diese Runde war, was mir hilft, verschiedene Abschnitte während des Trainings zu vergleichen. Die Ansicht der einzelnen Laufdaten, wie Pace, Geschwindigkeit, Durchschnittspace, Zeit, usw. lässt sich individuell einstellen. Man kann sich bis zu vier Einheiten anzeigen lassen und entweder per Pfeiltaste zwischen den Seiten switchen oder einen automatischen Seitenwechsel einstellen. Ersteres finde ich für mich persönlich besser, da ich so die aktuelle Pace immer im Blick habe und ggf. anpassen kann (z.B. während eines Wettkampfes). Auch nicht schlecht: Am Ende eines Trainings werden nicht nur übersichtlich alle Daten angezeigt, sondern auch, wie lange man bis zum nächsten Lauf warten sollte (Erholungsphase). Außerdem wird anhand der Zeit, die man im Training gelaufen ist, berechnet und geschätzt, wie lange man für durchschnittliche Wettkampfdistanzen, wie 10er, Halbmarathon oder Marathon benötigt und eine Laufprognose abgegeben. Ein prima Anhaltspunkt, wenn man mehr plant.

Bis jetzt hat der Forerunner 235 fast alle Strecken genau aufgezeichnet. Meistens vergleiche ich am Ende eines Laufes meine Zahlen mit denen meiner Mitläufer in der Laufgruppe (von denen einige ebenfalls mit Garmin laufen) und bis auf höchstens mal 100 Meter wichen die Ergebnisse seither nicht voneinander ab.

Trainingsplan-Erstellung, zusätzliche Datenfelder, Apps und mehr über Garmin Connect IQ

Meine Trainings speichere ich ab und kann sie im Protokoll auf der Uhr einsehen und miteinander vergleichen oder sie mit der kostenlosen Garmin Connect App synchronisieren und auf dem Smartphone oder PC einsehen und analisieren. Alle aufgezeichneten Daten werden per Bluetooth oder USB-Kabel automatisch hochgeladen und auf die App übertragen. In der Online-Community von Garmin lassen sich die Aktivitäten dann speichern, planen und teilen. Auch ist ein Live-Tracking der Läufe möglich, sodass z.B. Freunde oder Familie sehen können, wo man gerade ist.

Über Garmin Connect IQ lassen sich außerdem Trainingspläne und Workouts erstellen und auf die Uhr herunterladen. Und sogar Datenfelder lassen sich anpassen und Displaydesigns, Widgets und Apps kostenlos herunterladen (für mich als Katzenfan musste es natürlich die schwarze Katze sein, die immer mal wieder auf dem Display erscheint…).

Die App ist im Prinzip selbst erklärend, am Anfang dauert es aber ein wenig, bis man sich zurecht findet und man muss etwas ausprobieren, bis man fließend alle Funktionen beherrscht und weiß, wie sie anzuwenden sind.

Ein besonderes Highlight: Die Smartwatch-Funktion

Eine besondere Spielerei ist die Smartwatch-Funktion. Wenn man das Smartphone mit dem Forerunner 235 per Bluetooth koppelt, werden einem Anrufe, WhatsApp-Nachrichten, SMS und sogar Benachrichtigungen von Instagram, Facebook und Twitter auf dem Display angezeigt und man kann sie auf der Uhr lesen, ohne dabei das Smartphone zu bedienen (beispielsweise, wenn es in der Armtasche ist und man es nicht extra heraus holen möchte). Auch lässt sich der MP3-Player auf dem Smartphone bedienen und Musiktitel weiter- und zurückgeschaltet und lauter und leiser gemacht werden.

Zwar schalte ich beim Laufen gerne (das Smartphone) ab (Nachrichten und Co. können auch warten, bis ich wieder zu Hause bin), aber es ist nicht schlecht, wenn doch mal etwas wichtig sein sollte, beispielsweise weil ich eher nach Hause kommen muss, weil Taavi ungeduldig wird.

Außerdem ist der Forerunner 235 durch das schlichte Design auch durchaus als normale Uhr tragbar. Neben Schwarz-Grau, gibt es sie auch noch in den Farben Schwarz-Frostblau und Schwarz-Marsalarot, außerdem lassen sich noch weitere Amrbänder in unterschiedlichen Farben dazu kaufen und austauschen.

Fazit

Ich bin mit dem Forerunner 235 wirklich sehr zufrieden und habe bis jetzt nichts an der Laufuhr auszusetzen. Die Funktionen, von denen ich im Laufe der Zeit sicher noch mehr ausprobieren werde, überzeugen und halten, was sie versprechen. Sie misst sehr genau, findet schnell das GPS-Signal, ist leicht (41 Gramm) und angenehm zu tragen. Das Display ist hochauflösend, scharf und gut lesbar. Auch ist die Akku-Laufzeit überragend. Ich muss die Uhr meistens erst nach 4-5 mal Laufen aufladen, was super schnell per USB-Ladekabel geht.(Ich habe allerdings noch nicht getestet, wie lange der Akku halten würde, wenn ich sie dauerhaft am Handgelenk trage.)

Für Läufer, die gerne noch mehr, als nur die durchschnittlichen Werte kontrollieren möchten, Trainings planen, analisieren und auswerten und in den Genuss toller Zusatzfunktionen und Apps kommen wollen, ist der Forerunner 235 von Garmin meiner Meinung nach die perfekte Laufuhr und ein toller Allrounder. Sie ist zwar nicht ganz günstig, der Preis aber in meinen Augen gerechtfertigt und die Anschaffung lohnt sich definitiv.

beat yesterday!

Ich möchte sie jedenfalls bei meinen Läufen nicht mehr missen und bin wirklich happy, dass mich dieses Schätzchen nun begleitet und motiviert, besser zu werden.

Mit der Kampagne beat yesterday hat Garmin nämlich genau das im Sinn: Aktiv sein, aufstehen, rausgehen, fitter werden, gesünder leben, Grenzen überwinden und sich besser fühlen. Ganz egal, wie genau dein Gestern aussieht und was du dir für jetzt und morgen vorgenommen hast.

Was ich mir vorgenommen habe? Wenn im wahrsten Sinne des Wortes alles gut läuft, würde ich gerne dieses Jahr meinen zweiten Marathon bestreiten. Mindestens aber ein nächster Halbmarathon wird es spätestens im Herbst werden.

Zeichnet ihr eure Läufe auf? Mit welcher Uhr oder App geht ihr laufen? Oder liebäugelt ihr auch noch mit der Anschaffung einer besonderen Laufuhr? Gibt es noch irgend etwas, das ihr zum Forerunner 235 wissen wollt?

*Der Forerunner 235 wurde mir freundlicherweise kostenlos von Garmin zum Testen zur Verfügung gestellt.

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3 Comments

  • Reply Poperie 4. Juni 2016 at 18:17

    You look amazing even while you running.

  • Reply Flo von Fitness Tracker Test 24. Juli 2016 at 18:09

    Hi Nathalie, ein wirklich schöner Bericht zum Forerunner 235. Ich glaube auch, dass du mit der Zeit noch deutlicher den Funktionsumfang für das Laufen kennenlernen wirst. Reduziert auf einen Fitness Tracker mit GPS und Pulsmessung ist zu wenig. Mich persönlich spricht das „Uhrendesign“ sehr an. Jedenfalls besser, als manch innovatives Gehäuse, das klobig und optisch fremd am Handgelenk wirkt.

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