Personal: Wenn ein Traum zerplatzt – Und die Suche nach dem neuen Zuhause von vorne beginnt…

Eigentlich mag ich gar nicht mehr darüber sprechen. Viel zu oft habe ich diese Geschichte nun schon erzählt. Bin jedes Mal auf Unglauben gestoßen. Sowas geht doch nicht! Wie kann das passieren? Und was macht ihr jetzt? Kopfschütteln, Ärger, Mitgefühl und gute Wünsche. Daumen drücken, dass bald etwas Besseres kommt. Das klappt sicher bald! Nur fest genug daran glauben…

Wir glauben nun seit fast zwei Jahren daran. An dieses Glück vom perfekten schönen Zuhause. Und müssen es vermutlich nun noch länger tun. Die Hoffnung nicht aufgeben und weiter suchen.

Wir dachten, nach einem Jahr nervenaufreibender Suche und unzähligen Wohnungs- und Hausbesichtigungen, endlich eine Lösung gefunden zu haben. Er war zum Greifen nah, der Traum der eigenen Wohnung mit genügend Platz, hellen Zimmern, einem eigenen Garten. Sogar der Ort, in dem sie liegen sollte, war irgendwie perfekt. Mit Badesee quasi direkt vor der Haustür. Das Paradies für kleine Kinder. Vielleicht am Ende doch zu perfekt? Wir haben uns schlau gemacht, alle notwendigen Informationen und Unterlagen eingeholt. Nichts ließ darauf deuten, dass irgendwas nicht stimmen könnte. Der Vertrag war unterschrieben und spätestens im Herbst 2016 sollten wir einziehen können. Wir freuten uns! Endlich hatte die Suche ein Ende. Mit zu großen Planungen hielt ich mich aber dennoch anfangs zurück. Lass erst mal den Bau beginnen.

Zu früh gefreut. Denn allen Erwartungen und Versprechungen zum Trotz wurde nicht im September 2015 das alte Gebäude, das noch auf dem Grundstück stand, abgerissen und mit dem Bau begonnen. Antworten auf Fragen wurden hinaus gezögert, immer wieder hieß es: Bald geht es los. Aber dem war nicht so.

Es lag nämlich noch keine Baugenehmigung vor. Aber trotzdem waren alle, bis auf eine der neun Wohnungen verkauft. Ha. Und das erfuhren wir dann mal so nebenbei, nachdem wir (wer soll sowas auch ahnen?) davon ausgegangen waren, das so etwas schon längst im Vorfeld geklärt hätte sein müssen. Es folgten wieder mehrere Wochen Hin und Her, Vertröstungen, unwahre Angaben. Ich zweifelte immer mehr, bekam Bauchschmerzen, verabschiedete mich schon langsam von unserem Traum. Die Pläne für den Bau gingen zum Gemeinderat, der würde entscheiden. Und was tat er? Er lehnte ab. Gebäude zu groß, darf nicht gebaut werden. Das sei der Firma noch nie passiert, bisher konnten sie alles bauen, es fände sich eine Lösung.

Aus neun Wohnungen wurden acht. Das Gebäude neu geplant. Ab zum Gemeinderat. Der lehnte wieder ab. Wochen zogen ins Land. Wir hingen in der Luft, stellten uns auf das Schlimmste ein. Ich begann wieder, jeden Tag den Immobilienmarkt zu durchforsten, der noch schlechter aussah, als zu Beginn unserer Suche. Unseren Vermieter im Nacken, der schließlich Eigenbedarf angemeldet hatte. Aber was sollten wir machen?

Am Ende wurden aus ursprünglich neun geplanten Wohnungen sechs. Das Haus wurde komplett neu geplant und gedreht und sollte nun mit der Terrassenfront an einer viel befahrenen Straße stehen. Ohne jeglichen Sichtschutz, ohne Abzäunung. Und das Beste: Ohne den ursprünglich geplanten Garten. Der uns so wichtig gewesen war. Ohne den wir die Wohnung nicht gekauft hätten. Und dann sollte das Ganze auch noch mehr kosten. Haha.

Wir überlegten lange hin und her, aber eigentlich hatten wir uns schon von Anfang an entschieden. Unter diesen Umständen können wir diese Wohnung nicht kaufen. Zumal immer noch nicht klar war, ob und wann nun überhaupt mit dem Bau begonnen werden sollte. Inzwischen war Mai. Wie lange sollten wir uns noch herum ärgern, vertrösten lassen, womöglich unzählige Mängel in Kauf nehmen und am Ende eine Wohnung unser Eigentum nennen, die wir so nie gekauft hätten? Wir machten von unserem Rücktrittsrecht Gebrauch und setzten damit alles auf Null. Mehrere andere Käufer, mit denen wir inzwischen Kontakt aufgenommen und uns ausgetauscht hatten, taten es uns gleich.

Das war es erstmal. Keine eigene Wohnung. Zumindest nicht sofort. Denn wer den Immobilienmarkt in unseren Gefilden hier kennt, der weiß, dass eine neue Wohnung oder auch ein anderes Objekt zum Kauf hier nicht mal eben so gefunden ist. Und das hat ganz sicher nichts mit zu hohen Ansprüchen zu tun, wie ich mir schon vorhalten lassen durfte. Oder damit, dass wir zu blöd sind. Jeder, der sich hier in einer ähnlichen Situation befindet, wie wir, kann darüber nur bitter lachen. Und gibt uns recht.

Für uns heißt es nun also neue Suche, neues Glück…Hahaha.

Seit ein paar Wochen wissen wir nun, dass wir weiter suchen müssen. Der Markt ist leerer, als zuvor. Die Ungewissheit macht mich wahnsinnig. Ich möchte endlich aus dieser Wohnung ausziehen, vor Allem, weil ich weiß, dass es sowieso kein Dauerzustand hier gewesen wäre. Unser Vermieter zeigt Verständnis (und darüber sind wir sehr froh), aber natürlich besteht sein Eigenbedarf weiterhin. Und ich möchte endlich wissen, woran ich bin. Nicht mehr in der Luft schweben. Nicht wieder unzählige Wohnungen besichtigen. Wieder enttäuscht werden, wenn die Vermieter ihre 4-Zimmer-Wohnungen dann doch wieder an andere (am besten allein stehende, kinderlose Singles oder ältere Ehepaare) vermieten. „Tut uns leid, sie waren im der engere Auswahl, aber leider kann die Wohnung nur einer haben.“

So viel dazu. Damit nicht irgendwann die Frage auftaucht, wann wir denn umziehen und wie es mit dem Bau voran geht. Aber ich wollte es nicht so stehen lassen. Äußern werde ich mich dann vermutlich erst wieder zu diesem verdammten Thema Wohnungssuche, wenn wir wirklich endgültig wissen, wohin es gehen soll und wann. Haus, Wohnung, Stadt, Land, Dorf, selber Ort oder doch woanders…Erneut stelle ich mir diese Fragen, was wohl am besten für uns ist. Uns auf Dauer zufrieden macht. Und glücklich. Mein Kopf ist voll und dreht sich. Neben der neuen Suche kommt der Ärger über diese Firma hinzu, die uns so hingehalten und für dumm verkauft hat und noch ganz andere Sorgen… Aber alles Jammern nützt ja nichts.

Ich versuche, neuen Mut zu fassen. Bin für jedes Daumendrücken und jeden guten Wunsch dankbar. Und habe die Hoffnung, dass wir für uns Vier irgendwann (bald) ein noch viel besseres Zuhause finden, als uns da ursprünglich versprochen wurde, noch nicht aufgegeben.