Unser wunderbarer Urlaub am Lago Maggiore liegt nun auch schon wieder über zwei Wochen zurück. Der Herbst rückt immer näher und deswegen möchte ich euch noch ein letztes Mal mit in den Süden nehmen und ein paar Impressionen aus dem schönen Italien mit euch teilen. Unser Tagesausflug nach Stresa und zur hübschen Isola Bella war definitiv eines der Highlights in dieser Woche.
Stresa liegt relativ mittig am westlichen Ufer des Lago Maggiore und war von Cannobio (dazu mehr in diesem Post) in ca. einer Stunde zu erreichen. Mit dem Auto fuhren wir früh morgens Richtung Süden die Hauptstraße am See entlang und genossen den herrlichen Ausblick auf den Lago Maggiore. Dabei kamen wir an kleineren und größeren Ortschaften vorbei, von denen uns allerdings keine so gut gefiel wie Cannobio.
In Stresa angekommen war unser erstes Ziel die Isola Bella. Die kleine, bezaubernde Insel liegt im Lago Maggiore ca. 400 Meter vom Ufer von Stresa entfernt und gehört, ebenso wie die Isola Madre und die Isola dei Pescatori, zu den Borromäischen Inseln. Man erreicht sie nur per Boot. Angeboten werden unterschiedliche Fahrten und man kann wählen, ob man gleich alle drei Inseln besichtigen möchte oder so wie wir, nur eine. Die Fahrt von Stresa kostete hin und zurück 9 Euro und dauerte ca. 15 Minuten. Für Mika-Flynn, der Bootfahren mittlerweile liebt, war es gleich zu Beginn natürlich wieder DAS Highlight.
Flächenmäßig ist die Isola Bella die zweitgrößte Insel (320 Meter lang und 180 Meter breit) und wird fast vollständig vom Palazzo Borromeo und seinem üppigen Park eingenommen. Der Palast wurde 1632 von Carlo Borromeo III für seine Frau Isabella d’Adda erbaut, der hierfür das damals noch karge Inselchen vor Stresa in der Verbano-Bucht wählte.
Karg ist die Insel aber schon lange nicht mehr, sondern macht bereits aus der Ferne einen mächtigen Eindruck und galt nicht umsonst während des 18. Jahrhunderts als Weltwunder. Ganz im barocken Stil gehalten und von den berühmtesten Architekten der damaligen Zeit erbaut, thront der Palast auf der Isola Bella. Daneben gibt es noch ein paar kleine verwinkelte Gassen im typisch italienischen Stil, die sich den kleinen Berg hinauf ziehen und durch die man schlendern kann. Allerdings sollte man dabei nicht den gleichen Fehler machen, wie wir und den Buggy mitnehmen. Unzählige Stufen und Kopfsteinpflaster machen ein Durchkommen damit schier unmöglich…Nachdem wir uns damit abgeschleppt hatten, ließen wir den Buggy zur Besichtigung des Palasts gleich am Eingang stehen und Taavi kam wahlweise in die Trage oder auf den Arm.
Zur Hauptsaison ist die Insel natürlich gut besucht und fast überlaufen. Noch dazu waren wir an einem Feiertag dort, der in Italien zu einem der wichtigsten kirchlichen und familiären Feiertage gehört. Mariä Himmelfahrt oder auch Ferragosto nehmen die Italiener zum Anlass, ihren Urlaub im eigenen Land um diesen Tag herum zu planen, weshalb es überall ziemlich voll werden kann. Vor unserer Reise wussten wir das nicht, allerdings empfand ich es dann letztendlich auch nicht so extrem, sondern so, wie man es sich eben bei beliebten touristischen Zielen im Sommer vorstellt. Alleine ist man dort vermutlich nie.
Der Palast selbst ist sehr vielseitig und beeindruckend, ein Raum schöner als der andere. Unterschiedliche Böden, Deckenbemalungen, Gemälde, viel Prunk und und eine üppige Ausstattung verzaubern die Besucher.
Besonders beeindruckend fanden wir die Grotten, sechs natürlich gestaltete Kunsthöhlen, ebenfalls im barocken Stil gehalten. Im Inneren sind die Räume, sowohl Böden, als auch Wände, mit zahlreichen kleineren und größeren Muscheln, Meerestieren und Steinen verziert und man kann nur erahnen, wie viel Arbeit und Zeit die Gestaltung gekostet haben muss. Mika-Flynn kam aus dem Staunen jedenfalls nicht mehr heraus.
An diese Grotten schließt sich der Weg in den Garten an, der aus dem 19. Jahrhundert stammt und einen der größten Schätze der Insel darstellt. Stilelemente englischer und italienischer Gärten, liebevoll angelegt und gepflegt, begeistern die Besucher in dieser barocken Gartenanlage. Es gibt wirklich viel zu entdecken auf der Isola Bella. Das durfte auch Taavi feststellen, der sich freute, nach dem vielen Tragen auch noch ein bisschen den Palast unsicher zu machen.
Mika-Flynn war ganz angetan von den weißen Pfauen, die dort überall durch den Garten laufen und so wunderbar zu all dem barocken Schick passen. Ein Rad hat aber leider keiner für uns geschlagen, auch wenn wir lange gewartet haben.
Nach einer Stärkung in einem der vielen Cafés (es gibt sowohl außerhalb des Palastgartens, als auch innen, die Möglichkeit, einzukehren) ging es dann mit dem nächsten Boot wieder nach Stresa.
Und trotz der vielen Besucher hatte ich die Möglichkeit, Taavi in einer der kleinen verwinkelten Gassen in Ruhe zu stillen. Weil er sich immer sehr ablenken lässt, suche ich mir in der Öffentlichkeit meist gerne ein weniger lautes Plätzchen dafür und wurde zum Glück auch fündig. Das kleine Zappelchen schaut während des Stillens gerne öfter mal durch die Gegend und um dann nicht doch mal oben ohne da zu sitzen, verwende ich meistens eines unserer großen Swaddles von aden + anais, welches uns vor allzu neugierigen Blicken schützt, dabei aber ganz wunderbar luftig und leicht ist. Die aktuelle Disney Kollektion ist so schön und wir lieben die Tücher mit Winnie Pooh, die uns freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt wurden und die selbst Mika-Flynn im Sommer statt einer dicken, als leichte Decke noch gerne zum Schlafen benutzt.
Gestärkt und satt fiel es Taavi dann auch gleich wieder viel leichter, das Stehen und Laufen zu üben und er musste sich natürlich überall hochziehen, wo sich eine Möglichkeit dazu bot.
Im Buggy sitzt er nämlich eher widerwillig und ist meistens nur zufrieden, wenn er währenddessen etwas zu essen bekommt.
Deswegen setzte ich ihn beim unserem Bummel durch die Straßen von Stresa auch wieder in die Trage, wo er dann irgendwann einschlief. Wir ließen uns derweil noch ein Eis schmecken (das Beste, das ich in Italien bis jetzt gegessen habe! Leider habe ich mir den Namen der Eisdiele nicht gemerkt…) und schlenderten noch ein wenig durch den Ort, ehe es gegen Abend zurück nach Cannobio ging.
Stresa hat definitiv auch Charme, mir persönlich hätte es aber als Urlaubsort nicht so gut gefallen. Die mondänen und luxuriösen Hotels im Liberty-Stil mit Blick auf den Lago Maggiore, die die Promenade säumen sind ein Hingucker, aber vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache und ich bevorzuge dann doch die typisch italienischen und romantischen Gassen und Straßen Cannobios. Für einen Tagesausflug lohnt sich der Ort aber in jedem Fall, vor Allem, wenn man zusätzlich die Inseln besuchen möchte.
Wart ihr schonmal in Stresa oder auf einer der Borromäischen Inseln?
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