Das Jahr 2016 hat nur noch wenige Stunden. Mit gemischten Gefühlen und einer Prise Melancholie blicke ich auf die vergangenen zwölf Monate zurück. Es war ein Auf und Ab, eine Berg- und Talfahrt. Nicht immer heiter Sonnenschein. Sehr oft sogar ziemlich trüb und wolkenverhangen. Auch wenn wir viele wunderschöne Momente hatten und ich unendlich dankbar dafür bin, gab es in diesem Jahr auch einiges, was mich belastet und traurig gemacht hat.
Ungewiss fing es im Januar für uns an. Wir freuten uns nach schier nicht enden wollender Suche auf unsere eigene Wohnung. Doch dann eine Verzögerung nach der anderen. Wir wurden vertröstet, hingehalten und angelogen. Wochen vergingen, in denen wir wieder in Ungewissheit leben sollten, was denn nun passiert. Ob alles so klappt, wie es uns versprochen wurde oder ob unser Traum doch zerplatzt. Ich stellte mich innerlich immer mehr auf eine Enttäuschung ein und so war ich auch darauf vorbereitet, als wir erfuhren, dass unser Traum vom eigenen Zuhause vorerst doch nur ein Traum bleiben wird. Und da standen wir dann. Wieder alles bei Null. Die Suche begann von Vorne. Ungewissheit, Wut und das Gefühl, in der Luft zu hängen. Fragen über Fragen. Was das Beste für uns ist. Wo wir nun suchen sollen. Ganz woanders? Wie soll es weitergehen? Welche Möglichkeiten gibt es? Dieser Schwebezustand hat mir ziemlich zugesetzt. Vor Allem, da ich selbst auch immer unzufriedener wurde. Mein größter Wunsch war doch einfach nur ein schönes Zuhause für unsere kleine Familie.
Es fiel mir teilweise nicht leicht, das größte Glück auch wirklich aus vollem Herzen zu genießen: meine Jungs, das Wichtigste in meinem Leben. Irgendetwas nagte an mir und versuchte mir einzureden, dass das was ich mache, doch nie gut genug sein wird. Der ewige Perfektionismus, der mir das Leben schwer machen wollte. Ungeduld, wenn nicht alles sofort nach Plan funktionierte. Frust. Traurigkeit. Wenn ich zurück blicke, habe ich das Gefühl, mich ein wenig selbst verloren zu haben. Ich wollte funktionieren. Und habe meine eigenen Gefühle dabei einfach hinten an gestellt. Leer und ausgebrannt. Auf der Suche nach…ja, was eigentlich? Ist es undankbar, als Mama von zwei gesunden, wunderbaren Kindern so zu fühlen? Diese Frage stellte ich mir auch sehr oft.
Abschalten konnte ich zuhause so gut wie nicht mehr. Es fühlte sich sowieso nicht mehr wie ein Zuhause an. Wussten wir doch, dass wir so schnell wie möglich nach einer neuen Lösung suchen mussten. Deswegen genoss ich die Zeit, in der wir verreisten umso mehr. Zumindest versuchte ich das so gut es ging.
Da war ein wunderschöner und traumhafter erster Sommerurlaub zu viert auf Sardinien im Juli. Herrliche Tage, die ich nicht vergessen werde. Fröhliche Kinder, italienisches Dolce Vita, Wärme, das Meer und ganz viel Familienzeit. Nur ein paar Wochen später verlängerten wir den Sommer und ich fuhr mit meiner Mama und den Jungs an den Lago Maggiore. Italien hatte mich in seinen Bann gezogen und ich war begeistert von der Schönheit dieses Landes. Die Woche wäre sicher noch schöner gewesen, wenn mir nicht mein Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte und mich krank nach Hause fahren ließ. Und so verbrachte ich meinen 29. Geburtstag total ausgeknockt mit Lebensmittelvergiftung auf dem Sofa. Es ging mir schon lange nicht mehr so schlecht, wie an diesem Tag.
Allgemein war 2016 was unsere Gesundheit betrifft, nicht das Beste. Schon im Januar jagte ein Infekt den nächsten und wirklich richtig gesund waren wir alle erst, als mit dem Frühling auch endlich die Temperaturen stiegen und es dauerhaft warm war. Auch das letzte Quartal des Jahres wollte es dann nochmal wissen. Eines ist mir in diesem Jahr wieder sehr bewusst geworden: Gesundheit ist mit das Wichtigste. Und deswegen wünsche ich mir eine riesige Portion davon für uns alle im neuen Jahr.
Gesundheit, Kraft und Energie, um meine sportlichen Ziele weiterhin verfolgen zu können. Denn, wenn es etwas gibt, auf das ich nicht verzichten mag, dann ist es das Laufen, das mir so viel schenkt. Zeit nur für mich. Um den Kopf frei zu bekommen, klare Gedanken zu fassen, mich wieder gut zu fühlen. Raus an die frische Luft, in die Natur und zumindest für kurze Zeit die Sorgen des Alltags vergessen. Es ist unglaublich, wie befreiend das sein kann.
Das musste ich auch feststellen, als wir im September noch einmal für ein langes Wochenende in die Berge fuhren. Atemberaubende Weiten, hoch oben auf dem Gipfel, auf einmal kommt man sich so unbedeutend und klein vor auf dieser Welt. Und begreift, wie glücklich man doch eigentlich sein sollte.
Meine Familie bedeutet das größte Glück für mich. Und so blicke ich auch zurück auf das erste richtige Jahr zu viert. Mit zwei Kindern. Meinen Jungs. Meine Wirbelwinde, die unser Leben jeden Tag auf’s neue bunter, turbulenter, lauter und auch schöner machen. Mika-Flynn, unser schon so großer kleiner Mann. Der immer selbstständiger wird, kaum noch Kleinkind. So viel Neues dazu gelernt hat und sich so toll macht in seiner Rolle als großer Bruder. Ja, auch wenn Taavi es nicht immer leicht mit ihm hat und nicht immer was zu lachen. Aber so ist das wohl. Dieses Geschwisterding. Haare raufen, Schubsen, Streiten und Zanken. Das können sie schon super. Und ich glaube, da kommt noch einiges auf uns zu. Dafür aber auch ganz viel Liebe, Beschützen und Stolz. Der kleine Bruder. Trotz Krawall und Remmidemmi auch immer Ein und Alles.
Ein Jahr, das wie im Flug verging. Kaum hatte es begonnen, war auch schon November und wir feierten den ersten Doppelgeburtstag der Beiden. Taavi, der es ganz besonders eilig hatte, das Laufen zu lernen und sein großer Bruder tobten und rannten an diesem Tag durch unser neues Zuhause und hatten im größten Umzugschaos und Trubel ihren Spaß.
Denn schneller, als wir es dann erwartet hätten, fanden wir eine Wohnung. Und bekamen sie. Schlag auf Schlag, nur wenige Wochen bis zum Umzug. Ein neuer Ort, ein neuer Kindergartenplatz. Alte Zelte abbrechen, Neuanfang wagen. Wenn auch nur ein kleiner. Aber dennoch eine Umstellung für uns alle. Die die Kleinsten wohl besser bewältigt haben, als wir Großen. Alle Bedenken umsonst, denn Mika-Flynn fühlte sich sofort wohl.
Nach und nach wird aus der neuen Wohnung ein neues Zuhause. Auch wenn noch längst nicht alles fertig ist. Ich bin noch nicht zu 100% angekommen. Hadere und zweifle ich doch immer noch. Auch wenn wir zumindest diesen Punkt vorerst abhaken können. Keinen Druck mehr haben und nicht mehr suchen müssen. Aber dennoch habe ich das Gefühl, immer noch etwas zu suchen. Mich selbst?
Es gibt nicht viel, was ich mir wünsche für das neue Jahr. Außer Gesundheit, an erster Stelle. Egal wie abgedroschen das klingen mag. Und Zufriedenheit. Wieder etwas mehr ins Reine zu kommen. Mit mir selbst. Und allem anderen. Damit ich das Glück, das mich umgibt, wieder ganz bewusst wahrnehmen und genießen kann. Es nicht nur zu erleben, sondern auch wahrhaftig zu spüren und zu fühlen. Ankommen. Dankbar sein.
Egal, was das Jahr 2017 bereit halten mag, ich möchte ihm offen begegnen. Von Vorsätzen halte ich eigentlich nichts, aber irgendwie sehe ich es auch als kleinen Neustart. Mit Altem abschließen, sich auf all das, was kommt, freuen. Auf viele neue Erlebnisse mit meinen Herzmenschen. Schöne Momente, Augenblicke. Dabei möchte ich etwas gelassener sein und mir nicht alles so sehr zu Herzen nehmen. Mich nicht mehr über unwichtige Dinge ärgern. Energiefresser ignorieren. Ändern kann ich es dadurch sowieso nicht. Ich hoffe, es gelingt mir.
Ihr Lieben, ich wünsche euch einen wunderbaren Rutsch in das neue Jahr! Und sage danke, dass ihr mich hier begleitet. Euer Feedback, eure Worte bedeuten mir viel. Und ich würde mich freuen, wenn ihr auch 2017 weiterhin dabei seid. Alles Liebe!
8 Comments
Danke für diesen sehr schönen und vor allem echten Blogeintrag. Bleib so wie Du bist- erreichbar für alle anderen und mehr Sein als Schein. Das geht in den meisten Blogs unter. Guten Rutsch und happy New year aus Colorado für Dich und Deine Familie, viel Gesundheit, Glück und Lebensgenuss
Danke von Herzen, du Liebe! 🙂 Ich wünsche dir auch alles Gute für das neue Jahr.
Vieles, wirklich vieles kommt mir sehr bekannt vor, nicht nur, dass seit gefühlt drei Monaten hier keiner der beiden Minis mehr richtig gesund war.. Ein Grund, sich jetzt auf den Frühling zu freuen… Alles Gute dir und euch für das neue Jahr, auf dass es Klarheit und Zufriedenheit bringt. LG
Oh ja, ich freue mich auch so sehr auf den Frühling! Hab ganz lieben Dank für deine Worte! Dir auch alles Gute. 🙂
Was für ein schöner Post.ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen.ich wünsche dir und deiner Familie ein frohes neues Jahr ! Liebe Grüße Karin
Ich danke dir ganz lieb! Und wünsche dir ebenfalls ein frohes neues Jahr. 🙂
Hallo liebe Nathalie,
ein gutes neues Jahr wünsch ich dir!
Ich möchte dir hier mal ein Danke sagen. Dein Blog gefällt mir (noch immer) sehr gut, obwohl ich allgemein mit dem Blog-Lesen zurückgefahren bin. Du bereitest die Posts aber immer so schön vor, da muss ich dir bei aller Kommentier-Faulheit doch eines da lassen. Ich wünsche dir und deiner Familie nur das Beste für 2017! Miss dich nicht an Instagram-Followers, Likes oder dergleichen… hör auf dein Herz, du machst deine Sache gut so!
Alles Liebe
Marlene
Liebe Marlene,
hab vielen Dank für deinen Kommentar und deine lieben Worte. Ich habe mich sehr darüber gefreut. 🙂 Und wünsche dir ebenfalls alles Liebe und Gute für das neue Jahr!