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Trips&Travel: Portugal und die Algarve – Teil II // Traumhafte Strände und Sehenswürdigkeiten in Lagos & Faro

6. Mai 2017

Ja, es hat etwas gedauert, aber nun habe ich es endlich geschafft. So gerne ich auch fotografiere, alles mit der Kamera festhalte – das Sichten, Sortieren und Bearbeiten der zahlreichen Bilder, die jedes Mal im Urlaub entstehen ist doch ganz schön viel Arbeit und beansprucht nicht gerade wenig Zeit. Aber ein Gutes hat es auch: Währenddessen kann ich jedes Mal wunderbar in Erinnerungen schwelgen und erlebe die Reise quasi noch einmal. Auch euch möchte ich heute im zweiten Teil meines Portugal Reiseberichts mitnehmen. Nach Lagos, wo wir nach unserem Aufenthalt in Porches, fünf tolle Tage verbrachten, bevor es noch für einen Tag nach Faro und anschließend wieder nach Hause ging.

Lagos eignet sich wunderbar als Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge und Touren an der westlichen Algarve und trumpft selbst mit einigen Sehenswürdigkeiten und gleich mehreren der schönsten Strände im südlichen Portugal auf. Je nach Lage der Unterkunft sind diese auch zu Fuß zu erreichen, sodass man nicht zwangsläufig ein Auto braucht. Auch wir entschieden uns gegen einen Mietwagen. Unsere Wohnung, die wir über airbnb gemietet hatten lag etwas außerhalb des Stadtkerns auf einem Hügel im Wohngebiet. Zum Zentrum waren es von dort bergab etwa 20 Minuten zu Fuß und zu den unterschiedlichen Stränden und Buchten (je nach dem, wie schnell Mika-Flynn unterwegs war…) etwa 30 Minuten. Dankbar war ich auch hier, unsere Trage mitgenommen zu haben, denn wenn Mika-Flynn nach einem anstrengenden Tag absolut nicht mehr laufen konnte oder wollte, schnallte ich mir Taavi vor den Bauch und schob Mika-Flynn im Jogger. Um schneller von A nach B zu kommen empfiehlt es sich für Familien mit älteren Kindern evtl. auch, sich Fahrräder zu leihen, wenn die Unterkunft etwas außerhalb liegt.

Strände in Lagos
Praia do Pinhão

Atemberaubend ist schon der Ausblick auf diesen kleinen, überschaubaren Strand, den man erreicht, wenn man vom Hafen Lagos‘ kommend den Berg hinauf wandert. Von dort führen Wanderrouten in die Berge der Serra Monchique und entlang der Küste, vorbei an traumhaften Stränden und Buchten, einer davon der Praia do Pinhão. Er ist der zweite Strand nach dem Praia da Batata, der nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt ist, aber im Vergleich zum Praia do Pinhão nicht so wunderbar von Felsklippen eingerahmt ist, was ich persönlich schöner finde. Wie ich im Nachhinein gelesen habe, erreicht man ihn vom Praia da Batata wohl auch über kleine Höhlen in den Felsen. Oder man macht es so wie wir und klettert über eine steile Treppe hinunter. Was mir aufgrund der starken Brandung zum Reisezeitpunkt sowieso lieber war. Im Sommer mag es sicher was anderes sein und es ist auch nicht so schlimm, doch mal nasse Füße zu bekommen, wenn einen die Wellen erwischen. Die Treppe allerdings ist wirklich nicht zu verachten und wem schnell schwindelig wird, der sei gewarnt. Mit Taavi in der Trage und Mika-Flynn an der Hand war ich vor allem nach dem Aufstieg ziemlich platt. Aber es lohnt sich, dort Halt zu machen. Die malerischen Felsformationen und Höhlen laden zum Toben und Entdecken ein und sind nicht nur für Kinder ein tolles Abenteuer. Wie es im Sommer mit den Liegeplätzen dort aussieht, kann ich euch leider nicht sagen. Auch sind oberhalb des Strandes kaum Parkmöglichkeiten vorhanden, weshalb man lieber zu Fuß herkommen sollte. Dann aber lieber mit weniger Strandgepäck…






Praia Dona Ana

Praia Dona Ana liegt südlich von Lagos unterhalb zahlreicher Hotel- und Appartementanlagen. Feinsandig und relativ breit lädt er zum Verweilen ein und bietet ausreichend Platz. Ebenfalls über eine Treppe (es gibt zwei Zugänge) gelangt man hinunter, diese hier ist allerdings breiter, als die aus Stein am Praia do Pinhão und hat immerhin ein Geländer. Durch die Hotels, die man auch im Hintergrund sehen kann (was ich persönlich nicht so schön fand), ist es vermutlich im Sommer ziemlich voll. Parkplätze könnten dann knapp werden. Auch im März war hier nachmittags schon verhältnismäßig viel los und man war nicht allein am Strand. Ein Restaurant ist ebenfalls vorhanden. Am beeindruckendsten fand ich die spektakulären Felsen und Gesteinsformationen, die den Strand umgeben und weit hinaus ins Wasser reichen. Überall wachsen große Felsen aus dem Meer und der Ausblick von oben hinab ist wirklich ein Traum. Im Sommer bieten die Felsen außerdem auch gut Schatten, wenn die Sonne im Laufe des Tages wandert.

Praia do Camilo

Den Praia do Camilo, der ebenfalls etwas außerhalb von Lagos liegt, erreicht man auf dem Weg zum Ponte da Piedade. Von der Hauptstraße aus gelangt man entweder zu Fuß oder mit dem Auto dorthin. Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden. 100 Stufen führen eine Holztreppe hinab zu den zwei kleinen Badebuchten, die durch einen künstlichen Tunnel in den Felsen miteinander verbunden sind. Der Strand ist relativ schmal und nicht sehr breit und gut zu erreichen, weswegen es im Sommer vermutlich sehr voll und eng werden kann. Aber im Vergleich zum Praia Dona Ana gefiel es mir hier um einiges besser, gerade weil der Strand eher gemütlich ist und man umrandet ist von Natur und pittoresken Felsen. Wer Hunger bekommt, kann im Restaurant oberhalb des Strandes essen und von dort einen traumhaften Ausblick auf die Steilküste genießen.




Ponte da Piedade

Nur etwa einen Kilometer weiter vom Praia do Camilo entfernt liegt die Landzunge Ponte da Piedade. Die Landschaft aus bizarren von Wind und Wasser geschaffenen Felsformationen und -skulpturen, zu der auch zahlreiche Ausflugsbusse fahren, wird geprägt von hohen ins Meer reichenden verwitterten Felsspitzen mit Schluchten, Naturtunneln und Grotten. Oberhalb der Klippen steht der Leuchtturm von Lagos. Vom davor liegenden Parkplatz führt eine Treppe mit fast 200 Stufen bis hinunter in eine kleine Bucht. Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen und kletterten alle gemeinsam hinunter, auch wenn mir bewusst war, dass ich mit Taavi in der Trage auch irgendwie wieder hinauf muss…Unten angekommen gelangt man an eine kleine Bucht, welche auch mit dem Boot angefahren werden kann. Die Wellen peitschten an diesem Tag ziemlich stark, sodass man aufpassen musste, keine nassen Füße zu bekommen. Mit kleinen Kindern ist es nicht ganz ungefährlich, weswegen ich auch ziemlich schnell wieder nach oben wollte, weil Mika-Flynn etwas zu mutig wurde…

Dennoch war ich wirklich beeindruckt von den Felsen und diesem atemberaubenden Flecken Erde mit seinen bizarren Gebilden. Oberhalb führen auch zahlreiche befestigte und unbefestigte Wege an den Klippen entlang, die zum Wandern einladen, was mir mit den Jungs aber definitiv zu gefährlich war. Wir verweilten lieber noch ein wenig auf der Aussichtsplattform und genossen den traumhaften Ausblick auf das offene Meer und die wunderschöne Algarve. Die Bilder können auch nur annähernd wiedergeben, wie toll es dort tatsächlich war…Es ist wohl auch nicht umsonst ein absolutes Must-See an der Felsalgarve und in Lagos.





Meia Praia

Vom vielen Klettern und Treppensteigen doch etwas geschafft verschlug es uns am letzten Tag in Lagos auf die andere Seite des Flüsschens Bensafrim, zum Meia Praia. Er ist mit einer Länge von fünf Kilometern der bekannteste und größte Strand von Lagos und sehr breit und weitläufig. Von Lagos aus erreicht man ihn zu Fuß über eine Brücke vom Yachthafen aus in etwa 10 Minuten und durchquert dabei das Hafengebiet. Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden, ebenso wie mehrere Beachbars und Restaurants, die allerdings im März noch nicht geöffnet waren. Zum Schutz der sensiblen Dünenvegetation, über die man den Meia Praia erreicht, wurde ein Netz aus Holzstegen errichtet, das den Zugang zum Strand ermöglicht. Der feine, weiße Sand ist wirklich ein Traum und führt sehr flach ins Meer. Für Familien mit (kleinen) Kindern wirklich ideal.

Im März war natürlich noch nicht so viel los, im Sommer wird es aber vermutlich nicht nur deswegen sehr voll dort. Wir genossen zur Nebensaison die endlose Weite auf der linken Seite und den Blick auf Lagos auf der rechten. Schatten sucht man dort allerdings vergeblich und sollte deswegen an Sonnenschutz und -schirm denken. Auch wenn ich wie bereits mehrmals erwähnt, eher die kleinen und gemütlichen Strände und Buchten mag, fand ich am Meia Praia definitiv Gefallen. Was natürlich auch daran gelegen haben mag, dass er eben zum Zeitpunkt unserer Reise noch nicht so überlaufen und voll war und wir den Strand quasi für uns alleine hatten.

Hafenstadt Lagos

Lagos selbst besticht nicht nur durch seine vielen traumhaften Strände, sondern auch dadurch, dass es sich viel von der Ursprünglichkeit und dem Wesen einer typischen portugiesischen Hafenstadt bewahrt hat. Einst war es die Haupstadt der Algarve, bis der Regierungssitz nach den Zerstörungen durch das große Seebeben von 1755 nach Faro verlegt wurde. Ein Bummel durch die historische Altstadt lohnt sich und es gibt einiges zu entdecken. Museen, Kirchen und Bauten aus etlichen Epochen. Daneben laden zahlreiche Restaurants und Bars zum Verweilen ein und in den Geschäften findet man regionale Souvenirs, wie die typischen portugiesischen Fliesen (Azulejos) , die noch heute einige Häuser schmücken oder Taschen aus Kork.

An der palmengesäumten Uferpromenade kann man gemütlich zum Strand oder Richtung Yachthafen schlendern. Zahlreiche Ausflugsboote und Segelschiffe starten vor allem in der Hauptsaison von hier.

Neben dem historischen Zentrum, dem Hafen und der Uferpromenade sind die Stadtmauern Muralhas da Cidade mit dem Stadttor Porta de São Gonçalo eine weitere Sehenswürdigkeit. Ebenso das Fort da Bandeira, das zum Schutz der Hafeneinfahrt diente sowie die Fischhalle und der historische Sklavenmarkt.

Da wir hier nur an einem Abend in einem Restaurant aßen, welches ich euch nicht unbedingt empfehlen muss, kann ich euch in kulinarischer Hinsicht leider keine Tipps geben.







Faro

Weil unser Rückflug von Faro sehr früh morgens ging und wir nicht über Nacht zum Flughafen fahren wollten, reisten wir einen Tag eher mit dem Taxibus aus Lagos an, um hier noch einen Tag und eine Nacht zu verbringen, bevor es wieder nach Hause gehen sollte. Zuerst war eine Fahrt mit dem Zug geplant, der ebenfalls ohne Umstieg zwischen Lagos und Faro fährt, allerdings entschieden wir uns dann doch kurzfristig noch für die bequemere Variante. Gebucht hatten wir ein kleines Hotelzimmer mit Frühstück, das uns aufgrund der frühen Abreise freundlicherweise sogar eingepackt wurde, damit wir es am Flughafen essen können.

Faro, die Haupstadt der Algarve, ist mit rund 50.000 Einwohnern deutlich größer als Lagos und den meisten wohl eher wegen des internationalen Flughafens dort bekannt. Doch sie hat auf jeden Fall mehr zu bieten und ist, auch wenn sie kein reiner Urlaubsort ist, einen Besuch definitiv wert. Im Naturpark Ria Formosa gelegen, umgeben von Lagunen, Dünen und wunderschönen Stränden. Leider ließ es die Zeit an diesem Tag nicht mehr zu, sonst hätten wir uns gerne selbst ein Bild davon gemacht und die Gegend mit dem Ausflugsboot erkundet. So wurde es nur eine kleine Stadtfahrt mit der Bummelbahn. Für die Jungs mindestens genauso aufregend und spannend. Wir sahen währenddessen leider nichts, was wir nicht zuvor schon zu Fuß entdeckt hatten. Dennoch macht man mit 2,50 Euro pro Fahrt sicher nicht viel verkehrt.

Besonders gefallen hat mir die Altstadt mit ihren engen kleinen Gassen, in denen regionales Kunsthandwerk und lokale Spezialitäten findet. Und sehenswert ist auch der Stadtpark, der mit vielen Grünflächen, Schattenplätzen, einer Kleintieranlage, einem großen Spielplatz und sogar einem Fitnesspfad für Senioren zum Verweilen einlädt. Das Highlight dort: Zahlreiche Pfauen, die dort frei umher stolzieren. Einer davon zeigte sich uns in seiner ganzen Pracht. Faro wird übrigens auch Stadt der Störche genannt. Überall verteilt haben sie dort nämlich ihre Nester gebaut. Wir entdeckten einen mitten in der Stadt auf einem Straßenkreisel, der sich vom Lärm der vorbei fahrenden Autos scheinbar nicht stören ließ.

Spektakuläre Natur, Kultur und Geschichte – plant auf jeden Fall einen Ausflug dorthin ein, wenn ihr an der Algarve seid.

Na, habt ihr jetzt auch (wieder) Fernweh, so wie ich? 🙂 Ich hoffe, meine ganz persönlichen Reiseberichte über unseren Urlaub in Portugal haben euch gefallen und ich konnte dem ein oder anderen von euch ja ein paar Tipps geben. Habt ihr vielleicht demnächst auch eine Reise an die Algarve geplant? Falls euch noch etwas interessiert, was ich vergessen habe, lasst es mich gerne wissen und schreibt mir.

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4 Comments

  • Reply Julia 7. Mai 2017 at 23:33

    Ganz toller Reisebericht, da werde ich direkt wieder in meine Kindheit versetzt 🙂
    Danke dafür! Die Buchten mit ihren ewigen Treppen fand ich immer besonders schön und die vielen Krebse in den Höhleneingängen haben mir ganze Nachmittage vertrieben. Lagos fand ich, neben dem kleinen Städtchen Carvoeiro, auch besonders toll. An Faro selber erinnere ich mich nur als Stadt mit viel Fabriken und sehr Grau, vielleicht muss ich diese Erinnerung auch mal auffrischen und berichtigen, so wie du hier berichtest 🙂
    Du hast mir auf jeden Fall Lust gemacht, da mal wieder hinzufahren.
    Liebe Grüße

    • Reply Nathalie 8. Mai 2017 at 23:56

      Hab ganz lieben Dank 🙂 Das freut mich wirklich sehr.
      Die Algarve ist einfach toll. Gedanklich plane ich auch schon unseren nächsten Urlaub dort. 🙂

  • Reply Nath 8. Mai 2017 at 10:02

    Ich habe mich letztes Jahr unsterblich in die Algarve verliebt! In Lagos habe ich letztes Jahr meinen Freund kennengelernt und dieses Jahr waren wir wieder zurück. Die Praia do Camilho ist unser Stück Paradis! Und ich kann bestetigen dass es dort sehr voll werden kann! Letztes Jahr waren wir fast die einzigen, dieses Jahr war es recht voll – um Ostern war es aber auch sehr warm und man konnte sogar schwimmen gehen!
    So schön, diese Fotos zu sehen und in Erinnerungen zu schwelgen 🙂

    • Reply Nathalie 8. Mai 2017 at 23:53

      Oh, wie schön! Das klingt wirklich toll. 🙂 Und es freut mich, dass du durch meinen Bericht und die Fotos auch wieder in Erinnerungen schwelgen konntest. Alles Liebe für euch 🙂

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