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Life with kids: Aktivprogramm statt Entspannung – 10 Dinge, die sich ändern, wenn man Strandurlaub mit kleinen Kindern macht

11. Juli 2017

Am Strand liegen, sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, hin und wieder ein Bad im Meer, um sich abzukühlen, dazu bestenfalls noch ein leckerer Cocktail, ein Buch nach dem anderen lesen, relaxen, entspannen – so sieht er vermutlich aus, der perfekte Strandurlaub ohne Kinder. Sobald man nämlich welche hat und sich dazu entschließt, mit ihnen Urlaub am Meer zu machen, entscheidet man sich auch automatisch gegen den Erholungs- und Entspannungsurlaub, den man vielleicht bisher gewohnt war. Vorbei die Ruhe, das Nichtstun und faul in der Sonne liegen. Aktivurlaub ist nichts dagegen. Vermutlich seid ihr nach eurer Rückkehr noch urlaubsreifer, als vor der Abreise. Wovon ich genau spreche?

  • Wenn man es dann mal um frühestens 11 Uhr morgens geschafft hat, dass alle fertig sind und die Badesachen gepackt, beginnt die Anstrengung bereits auf dem Weg zum Strand, denn ALLES muss mit. Mama und Papa spielen Packesel für die Kids. Sonnenschirm, Strandmuschel, Badetiere, Sandelsachen, der Rucksack voller Spielzeugautos, Bagger, Eimer – nichts darf vergessen werden, sonst ist das Geschrei groß.  „Papa, ich hab Hundi vergessen! Gehst du zurück zum Auto?“ Bittttteeeeeeeeee! Papaaaaaaaaa!“ Womit am Ende dann gespielt wird? Mit den Spielsachen der anderen Kinder am Strand. Die sind schließlich viel interessanter und spannender, als die eigenen. Aber wehe, eines der anderen Kids wirft ein Auge auf das heißgeliebte Badeauto…
  • Völlig verschwitzt und geschafft sucht man sich bepackt mit vielen Sachen dann ein freies Fleckchen zwischen all den anderen Handtüchern und Schirmen am Strand. Im einen Arm die Taschen, im anderen die Kinder. Denn die mussten sich ja sofort bei der Ankunft am Strand die Schuhe von den Füßen streifen und barfuß weiter laufen, um dann ein paar Sekunden später festzustellen, dass der Sand aufgeheizt durch die pralle Sonne ja viel zu „heiß, heiß, heiß!“ ist. „Aua, Mama, tragen!“
  • Der Sand zu heiß, das Meer zu kalt, die Wellen zu hoch, das Wasser zu salzig – irgendwas ist immer und das Geschrei lässt nicht lange auf sich warten. Spätestens wenn der große den kleinen Bruder mit einem Schubs ins kalte Nass stößt, der darauf so gar nicht vorbereitet war. Wahlweise schubst es sich auch gut im Sand. Und so nass und frisch paniert kuschelt es sich dann doch am besten mit Mama, die sich gerade erst mit Sonnencreme eingeschmiert hat, damit sie einen tröstet, weil der große Bruder einen wieder geärgert hat.
  • Das Handtuch ausschütteln wird mit kleinen Kindern zum Sport. Gerade erst vom Sand befreit und wieder gerade ausgebreitet, stolpern die Kids mit ihren sandigen Füßen darüber und verteilen den Sand überall. Wahlweise lässt sich der Sand auch durch Kekskrümel ersetzen. Die machen sich auf dem nassen Handtuch ebenfalls sehr gut.
  • „Darf ich ein Eis? Ich will einen Lolli! Und Tretboot fahren!“ „Können wir jetzt nach Hause gehen? Mir ist langweilig.“ Und wenn du gerade mit der Luftmatratze und dem großen Kind nach draußen geschwommen bist, um dich ein wenig auf dem schunkelnden Wasser treiben zu lassen, nur kurz für ein paar Sekunden die Augen schließt, um die Sonne auf der Nase zu genießen: „Mama, können wir jetzt bitte wieder zurück an den Strand? Papa und Taavi warten schon!“
  • Am Platz auf dem Handtuch angekommen begrüßt dich das kleine Kind mit lautem Gejammer. Sooo müde vom Baden und Toben, aber schlafen will es entweder trotzdem nicht oder nur mit Körperkontakt zu Mama. Bei gefühlten 40 Grad im Schatten lässt sich auf deren Schoß ja auch am besten ein Nickerchen machen. Ob ihr dabei die Beine und der Hintern einschlafen, weil sie sich nicht mehr bewegen kann, ist ja egal. Hauptsache, das Kind hat es bequem.
  • Ausgeruht und wieder fit, machen die Kinder dann alles, nur nicht gemeinsam an einer Stelle spielen. Das eine Kind am einen Ende des Strandes und das andere am anderen Ende. Wie gut, dass man sich zu zweit aufteilen kann. „Du rennst Taavi hinterher! Ich schaue nach Mika-Flynn!“
  • Wolltet ihr schon immer wissen, wie es ist, einen Sandkasten in der Wohnung zu haben? Im Urlaub mit kleinen Kindern habt ihr die Möglichkeit dazu, es rauszufinden. Wo sie den überall verstecken, wenn es vom Strand nach Hause geht, bleibt ihr großes Geheimnis. Fakt ist: Der Sand ist überall. Im Bett, auf dem Boden, im Koffer,…Und wenn es kein Sand ist, dann sind es gerne auch Kieselsteine (Muscheln,etc.), die im Zimmer verteilt werden und ganz besonders angenehm britzeln, wenn man barfuß darauf tritt…
  • Und apropos Koffer. Warum ich den trotzdem jedes Mal wieder so voll packe, weiß ich auch nicht. Sämtliche Outfits für den Abend kommen eh nicht zum Einsatz. Reichen würden auch unsere Badesachen. Denn im Ferienhaus brauchen wir nicht viel mehr.
  • Zum Flanieren und gemütlich auf der Promenade entlang schlendern sind wir nach dem Aktivprogramm am Strand sowieso viel zu müde. Und mein Eis genieße ich lieber, ohne dass Taavi dabei versucht, die ganze Zeit davon zu laufen, fast so schnell, wie das Eis in der Hand, das ich vergeblich versuche, so von mir weg zu halten, dass es dabei nicht auf meinen neuen weißen Sommerrock tropft, den ich voller Freude im Urlaub das erste Mal tragen wollte, während ich mit der anderen Hand das Kind versuche zu schnappen und gerade noch erwische. Genauso wie das tropfende Eis meinen Rock.

Ein bisschen Ironie schwingt in meinen Zeilen natürlich mit. Und so anstrengend es auch manchmal sein mag, so wunderschön ist es auch, das Reisen mit Kindern. Wunderschön, aber eben ganz anders, als ohne. Dafür sammelt man unglaublich viele gemeinsame Erinnerungen, Momente und Erlebnisse, die man so schnell nicht vergisst und an die wir alle hoffentlich noch lange zurück denken werden. Ruhigere Urlaube wird es irgendwann sicher wieder geben. Und dann wünsche ich mir vermutlich nichts mehr zurück, als den Trubel und das laute Gekreische und Gebrüll meiner zwei wilden, kleinen Kerle am Strand.

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1 Comment

  • Reply Mareike 12. Juli 2017 at 13:19

    Herrlich, einfach nur herrlich amüsant geschrieben 😀 Und wieder mal so beruhigend, weil es einfach völlig normal ist, dass alles voll von Chaos ist und man Pläne einfach vergessen kann 🙂 .
    Jetzt freue ich mich noch mehr auf unseren Urlaub mit unseren 2 Wirbelwinden und das Erinnerungen-schaffen. Solche Urlaube wird man wahrlich nie vergessen 😀 <3

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