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Family // Personal: Fünf Jahre Mama – Von Momenten und Erinnerungen und der Zeit, die nicht still steht // Happy Birthday, liebster Mika-Flynn und liebster Taavi!

8. November 2017

Vor ein Paar Tagen stöberte ich wieder einmal durch ältere Bilder. Wie so oft in letzter Zeit. In Erinnerungen schwelgen, Momente Revue passieren lassen, vergangene Gedanken noch einmal denken – ja, ich weiß, man sollte eigentlich im Hier und Jetzt leben, aber manchmal da muss das sein. Die Sentimentalität, die einen so richtig packt. Ein unbeschreibliches Gefühl, das einen durchfährt. Ein Kloß in der Brust – ein Gemisch aus Traurigkeit, Freude, Dankbarkeit, Glück, Liebe. Traurig, weil sie so sehr rennt, die Zeit. Die Erinnerungen schon wieder viel zu lange zurück liegen. Erinnerungen an diese einzigartigen Momente. Ich möchte sie für die Ewigkeit fest halten und tief in meinem Herzen tragen. Traurig, weil ich weiß, dass ich sie nicht aufhalten kann. Auch wenn ich versuche, jeden weiteren Moment zu genießen, neue Erinnerungen schaffe. Aber mit jedem Meilenstein, mit jedem Jahr mehr, mit jedem Geburtstag, den man feiert, wird einem wieder einmal erneut bewusst, wie schnell es alles geht. Wir werden älter, die Kinder größer. Der Alltag schluckt Tage, Wochen, Monate und schwupp…Manchmal macht es mir Angst. Aber so ist das wohl. Die Sache mit dem Leben. Und außer mich noch mehr darauf zu besinnen oder es mir immer wieder vorzunehmen, die Momente bewusst und intensiv zu genießen, achtsamer zu sein und mich darauf zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist und was mir Kraft gibt, kann ich nichts dagegen tun.

Ich betrachte meine Kinder. Zwei so unterschiedliche kleine Persönlichkeiten. Ganz bewusst nehme ich jede einzelne Facette an ihnen wahr. Sauge jedes Detail in mir auf. Dabei springt mir fast das Herz aus der Brust. Diese Liebe zu meinen Kindern ist kaum in Worte zu fassen und oft sind die Gefühle so intensiv, dass mir aus heiterem Himmel die Tränen in die Augen schießen. Nun sind es schon fünf Jahre, in denen ich Mama sein darf. Vor zwei Jahren wurde ich es zum zweiten Mal. Für mich sind meine Jungs das größte Geschenk und ich bin unendlich dankbar dafür. Egal, wie oft sie mir den letzten Nerv rauben mit ihren Zankereien, dem lauten Gebrüll, dem Kreischen und Schreien. Egal, wie oft ich Streit schlichten muss, Tränen trocknen, weil der einen den anderen wieder geärgert oder gehauen hat. Egal, wie oft ich mich zumindest für einen Moment gerne kurz auf eine einsame Insel beamen würde auf der ich nichts genießen würde, außer die Stille und Ruhe. All das ist vergessen, wenn ich sie in diesen ganz besonderen Momenten betrachte. Sie fest in die Arme schließe, ihre Nähe und Wärme spüre und meine Nase in ihren Haaren vergrabe. Wenn Mika-Flynn mir sagt, wie lieb er mich hat. Oder Taavi sich an mich kuschelt und mir einen feuchten Schmatzer nach dem anderen aufdrückt. Wenn er unter meine Decke gekrabbelt kommt und wir uns gegenseitig wärmen. Oder wenn mein Großer mir stolz erzählt, was er heute wieder Neues im Kindergarten erfahren oder gelernt hat. Wenn Taavi ihn mittags stürmisch begrüßt, sobald er hört, dass er nach Hause kommt. Wutanfälle, Trotzattacken, Geschwisterkampf und der tägliche Wahnsinn – daran denke ich dann nicht. Denn ich tanke meine Kraft aus den positiven Momenten. Aus der Liebe, die sie uns doppelt und dreifach zurück geben.

Es ist nicht immer einfach, das Mamasein. Aber es ist die vielen blank liegenden Nerven, die grauen Haare und Falten im Gesicht so wert. Und wenn ich mir dieses Foto von vor fünf Jahren ansehe, auf dem ich gerade frisch zum ersten Mal Mama geworden bin, noch so jung aussehe, muss ich schmunzeln. Denn ich weiß ganz genau, dass ich in diesem Moment noch nichts wusste, von all dem, was mich erwartet. Völlig unvorbereitet und blauäugig wurde ich in das größte Abenteuer meines Lebens geworfen.

Drei Jahre später erneut ganz viele unbekannte Gefühle. Aus Drei wurden Vier. Zwei Kinder, nochmal alles von vorn, aber dieses Mal so anders. Nicht planbar, nicht vorhersehbar. Fünf Jahre Mama, fünf Jahre Eltern. Zwei Jahre großer Bruder. Zwei Jahre zu Viert. Unzählige Erlebnisse, Erfahrungen, Momente und Erinnerungen als Familie. Jeder Tag laut, bunt, chaotisch, hektisch, trubelig und dennoch voller Emotionen, Gefühle, Liebe und Wärme.

Ich betrachte die Bilder meiner kleinen Babys. Werde wieder sentimental. Nehme ihn sofort wieder wahr, diesen ganz besonderen Duft. Fühle diesen Zauber der ersten Zeit. In Watte gepackt und wie auf Wolken. Und mir wird bewusst: Es gibt Momente und Erinnerungen, die werden wohl nie verblassen, egal wie viel Zeit vergangen ist. Die fühlen sich auch ganz bestimmt nach zwanzig Jahren noch so an, als seien sie gerade erst geschehen. Mama werden gehört dazu. Meine Kinder, die für mich wohl immer meine Babys bleiben werde. Auch wenn sie das spätestens mit fünf Jahren nicht mehr hören wollen. „Mama, ich bin doch kein Baby mehr. Ich bin jetzt ein großer Junge!“ Hach ja, mein Schatz…hach ja.

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