Das Jahr 2019 ist bereits ein paar Tage alt. Tage, die bestimmt waren von Nichtstun und In-den-Tag-hinein-leben. Obwohl ich mir für die Woche nach Silvester so viel vorgenommen hatte, habe ich natürlich nichts davon geschafft. Voller Elan und Motivation wollte ich am 01.01.2019 starten. So als ob mit der neuen Jahreszahl gleich alles viel leichter funktioniert. Aufräumen, ausmisten, Neujahrsputz – die Zeit sinnvoll nutzen, in der Yannick auch zu Hause ist und mir die Kinder etwas abnehmen kann. Gleich morgens früh in den Tag starten und die Stunden nicht vergeuden. Aber ich hätte es wissen können. Denn dafür kenne ich mich und auch uns alle, wie wir so als Familie fungieren, einfach mittlerweile zu gut. Statt voller Tatendrang die Tage zu gestalten, lebten wir einfach in sie hinein. Standen allesamt meistens nicht vor neun Uhr auf, blieben bis mittags im Schlafanzug, vertrödelten den Nachmittag, machten es uns abends auf dem Sofa gemütlich und gingen jede Nacht viel zu spät ins Bett. „Morgen aber dann, morgen schaffen wir was! Da stehen wir eher auf und verplempern nicht unsere Zeit!“ Denkste. Ich wollte schon wieder jammern, mich selbst dafür kasteien und bemitleiden, dass ich nichts schaffe und bekam mit jedem verstrichenen freien Tag mehr auch umso größere Panik vor dem Alltag, der nach den Urlaubstagen wieder beginnen würde. Noch weniger Zeit, die alltäglichen Pflichten und Termine, To-Dos, Deadlines und und und. Ein Berg voller Aufgaben, der immer höher wachsen und damit immer weniger zu bewältigen sein würde.
Stopp! Die Worte meiner Mama ließen mich inne halten, als ich ihr mein „Leid“ klagte. Es wäre genau richtig so, wie es ist. Einfach mal nichts zu machen, die freie Zeit mit seinen Lieben zu genießen, zu spielen, zu lachen und vor allen Dingen eines nicht zu tun: Nämlich an morgen zu denken. Natürlich kehrt der Alltag wieder schneller ein, als man sich umschauen kann. Aber was bringt es denn, ständig nur an die Zukunft zu denken und dabei zu übersehen, wie schön es doch im Jetzt eigentlich ist? Rein gar nichts. Aber darin bin ich eben ziemlich gut. Zu sehr in die Ferne zu schweifen, anstatt einfach mal den Moment zu genießen. Weil die Gedanken abdriften, unkontrolliert und wild durcheinander. Dabei habe ich eigentlich gerne die Kontrolle. Und das ist wohl mein Problem. Denn ich überlasse ungern Dinge dem Zufall und habe lieber noch einen zusätzlichen Plan B in der Hand.
Diesen Plan zu definieren und mir zu überlegen, was ich eigentlich möchte, wohin die Reise gehen soll, daran habe ich auch 2018 versucht zu arbeiten. Ob ich weiter gekommen bin? Mal mehr, mal weniger. Vieles plätscherte vor sich hin, lief dann doch irgendwie, aber wirklich zufrieden war ich damit nie. Vermutlich weil ich immer dachte: Da muss doch noch mehr gehen. Damit kann ich mich so nicht zufrieden geben. Die immer viel zu hohen Ansprüche an sich selbst. Dazu viele Möglichkeiten, aber keine klare Richtung. Viele Male habe ich so einiges in Frage gestellt. Und bin auf der Suche nach Lösungen dann doch wieder in irgendwelche Ablenkungsmanöver geflüchtet. Habe versucht, die vielen Fragezeichen in meinem Kopf zu ignorieren und die Sehnsucht nach Antworten zu betäuben. Dass es Arbeit bedeutet, Antworten zu finden und dass diese einem nicht einfach zufliegen, wollte ich wohl manches Mal einfach nicht wahrhaben.
Aber im Alltag blieb mir meist auch gar keine Zeit für diese Arbeit. Und in der Zeit, die ich zum Nachdenken und Innehalten hatte, fehlte mir oftmals auch einfach die Energie, meine Wünsche und Ziele klar für mich zu formulieren. Denn schließlich wollte und musste ich auch irgendwie funktionieren. Als Mutter, als Partnerin, als Freundin und Selbstständige.
Funktionieren statt bewusst und achtsam zu leben und zu genießen. Und im Hier und Jetzt zu sein. Ein Problem, mit dem ich wohl nicht alleine bin in unserer heutigen Gesellschaft, die besessen ist von immer mehr, besser, höher, schneller, größer und schöner. Wie oft habe ich es schon verflucht. Dieses Gefühl, niemals gut genug zu sein und immer mithalten zu wollen. Ich war schon so kurz davor, auszusteigen aus diesem Hamsterrad. Und hab es dann doch wieder nicht geschafft. Ich war das Vergleichen und Zweifeln und Hadern einfach leid. Vielleicht fehlte mir auch einfach die Balance. Und die nötige Einstellung, um alles nicht zu sehr an mich heran zu lassen. Einfach mein Ding durch zuziehen und mich nicht mehr beeinflussen zu lassen. Denn dadurch war ich auch einfach viel zu oft gehemmt. Und konnte auch einfach nicht so aus mir heraus, wie ich es gerne getan hätte. Weil man mir am Ende aus meiner Ehrlichkeit einen Strick gedreht und mich als undankbar hingestellt hätte. Schließlich hätte ich doch alles, um glücklich zu sein.
Aber manchmal reicht eben das auf den ersten Blick erkennbare Alles nicht aus. Und Menschen sind ihr Leben lang auf der Suche. Aber nach was eigentlich?
Oftmals erkennt man erst im Nachhinein, wie glücklich man sich doch schätzen kann. Wenn man resümiert und zurück schaut. Auf die kostbaren Momente, die man erleben durfte. Erfahrungen und Erinnerungen, die man machen und sammeln konnte. Auf die kleinen Dinge, die auf den ersten Augenblick noch so unscheinbar wirkten. Und dann trifft es einen wie der Blitz. Wie blind warst du eigentlich, dass du das nicht sofort gesehen hast? Mach doch endlich die Augen auf! Bevor du es irgendwann bereust. Bevor es zu spät ist, weil du keinen Moment so noch ein weiteres Mal erleben wirst.
Von Momenten und Erinnerungen an ein Jahr, das viel zu schnell vorüber ging
Neben all den Fragezeichen in meinem Kopf, den Sorgen und Ängsten und dem Druck, den ich mir immer wieder selbst auferlegt habe, gab es im Jahr 2018 auch so viel Schönes und Wunderbares. Auch wenn ich vieles im ersten Moment nur mit getrübtem Blick wahrnehmen konnte, bin ich im Nachhinein nun umso dankbarer dafür.
Für den Beginn des Jahres, den wir im Januar gleich im Schnee und in meinen geliebten Bergen verbringen durften. Das erste Mal mit Mika-Flynn den Berg hinunter rodeln, lachend und jauchzend und mit Tränen in den Augen vor Glück. Mit jeder Kurve etwas mutiger und schneller. Nach über zehn Jahren das erste Mal wieder auf dem Snowboard stehen, gemeinsam mit Yannick die Piste hinunter. Den Fahrtwind im Gesicht, das Adrenalin, wenn du dich in die Kurven legst und immer schneller wirst. Das Gefühl, wenn du fast das Gleichgewicht verlierst und dann doch wieder die Balance findest und nicht hin fällst. Der Blick auf die verschneiten Berge. Die Stille dort oben – magisch und atemberaubend.
Der Januar war auch ein Monat der Neubeginne. Für uns im neuen Zuhause, auf das wir so sehr gehofft hatten. Und für Mika-Flynn noch dazu im neuen Kindergarten, in dem wir mit so viel Glück ganz kurzfristig einen Platz für ihn bekommen hatten. Ich fühlte mich schnell wohl und hatte das Gefühl, endlich anzukommen. Und so folgte auch bald noch Familienzuwachs in Form von zwei kleinen quirligen Katzendamen, die unseren Alltag noch etwas mehr auf den Kopf stellen sollten. Es fühlte sich diesmal alles richtig an und gut. Da waren kaum noch Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war, einen weiteren Umzug in so kurzer Zeit in Kauf zu nehmen. Auch wenn das Chaos sich nur langsam lichtete, freute ich mich auf das, was vor uns lag. Den ersten Frühling in unserem Garten. Das erste Mal auf der Terrasse sitzen und sich die Sonne auf die Nase scheinen lassen, während die Kinder in der Sandkiste spielen. Wie oft hatte ich zuvor schon davon geträumt. Auch Mika-Flynn lebte sich schnell ein. Freute sich, in den neuen Kindergarten zu gehen und fand auch bald schon die ersten Freunde.
Zuhause gab es zwischen Mika-Flynn und Taavi dafür umso öfter Streit und das Gekreische und Gezanke und Geschrei raubte mir so manches Mal fast den letzten Nerv. Ich wusste, dass sich Geschwister öfter mal in den Haaren liegen, aber das übertraf all meine Vorstellungskraft und ich wünschte mich nicht selten auf eine einsame Insel. Im nächsten Moment waren diese Gedanken aber wie weggeblasen. Spätestens, wenn einer der beiden Jungs oder beide zusammen zum Kuscheln zu mir kamen und sich an mich schmiegten. Ich sie fest in meinen Armen halten und ihrem sanften Herzschlag lauschen durfte. Taavis Haare, die immer noch so sehr nach Baby dufteten.
Wir ließen die kalten Monate langsam hinter uns und mit den ersten warmen Sonnenstrahlen verlagerte sich unser Leben automatisch nach Draußen. Die Terrasse, auf der es teilweise schon im März über 20 Grad hatte, wurde quasi zu unserem zweiten Wohnzimmer. Oh, was freute ich mich auf lange laue Sommerabende. Es wurde gespielt, getobt und gebaut und ich war wirklich selig, einfach nur die Terrassentür aufzumachen, die Kinder raus zu lassen und mein ganz eigenes, kleines Stückchen Grün direkt vor der Nase zu haben.
Im März feierten wir nicht nur die ersten Frühlingsvorboten, sondern auch 10 Jahre Yannick und ich. Wir verbrachten drei wunderbare und unvergessliche Tage in Irland und genossen die Zeit zu zweit. Eine atemberaubende Landschaft und Natur, die mich sofort verzauberte. Verschneite Berge, grüne Wiesen, Schafe und Lämmchen, magische Burgen, spektakuläre Klippen. Trotz Regen und Sturm noch so wunderschön. Einfach mal abschalten, ohne Kindergeschrei, ohne Nörgeln oder Gezanke. Auftanken und Kräfte sammeln. Es tat so gut. Nicht nur der Seele, sondern auch uns als Paar. Und dennoch war die Wiedersehensfreude natürlich groß, als wir unsere beiden Rabauken nach diesem langen Wochenende wieder in die Arme schließen konnten.
Mit dem April war der Frühling dann nicht mehr aufzuhalten. Es fühlte sich sogar schon fast an, wie Sommer. Wir verbrachten die ersten Abende draußen auf der Terrasse, es wurde gegrillt, während die Kinder im Sandkasten spielten. Die Abende wurden länger und wärmer. Mein Herz lachte. Und ich saugte jeden Sonnenstrahl in mir auf. Das erste Eis des Jahres, das erste Mal barfuß laufen und kurze Hosen und Röcke im April. Der Wahnsinn. Gab es überhaupt schlechte Tage?
Gefühlt ging das Wetter so weiter. Sonne, Wärme, blühende Bäume und Wiesen. Mit dem Mai war der Sommer nicht mehr weit. Mika-Flynn lernte in diesem Frühling das Fahrrad fahren und wurde immer besser. Wir drehten gemeinsam unsere Runden oder er begleitete mich beim Laufen. Zeit nur für uns, die wir beide genossen. Es folgten Fahrradtouren und Picknicks. Ausflüge in den Märchengarten und nach Tripsdrill. Kindheitserinnerungen wurden wach, die ich nun an meine eigenen Kinder weitergeben konnte. Gemeinsam die Achterbahn fahren, die ich schon als Kind mit meiner Mama gefahren bin. Mika-Flynn im selben Karussell, wie ich vor 25 Jahren. Familienzeit und Quality Time. Alle dabei.
Und dann ging es im Juni das erste Mal in diesem Jahr ans Meer. Nach Frankreich an die Côte d’Azur. Für mich zwar weniger als Urlaub gedacht, weil ich dafür und währenddessen arbeiten würde, für die Jungs aber ein großes Highlight. Und trotz der Arbeit im Hinterkopf, konnte ich dann trotzdem auch das eine oder andere Mal entspannen und etwas genießen. Das erste Bad im Meer, die Sonne und Wärme, die noch etwas kühlen Abende auf der Terrasse begleitet vom Zierpen der Grillen. Es war nur ein Vorgeschmack auf das, was uns Ende Juni erwarten sollte. Denn da hieß es dann noch einmal: An in den Süden. Auf unsere absolute Lieblingsinsel, nach Mallorca. Und diesmal fernab von Blog und Co., ganz ohne Auftrag. Dieses Mal konnte ich wirklich abschalten und die Seele baumeln lassen. Und das tat ich auch. Auch wenn sich ganz leise ab und zu das schlechte Gewissen meldete, weil ich so rein gar nichts Produktives in dieser Zeit machte, genoss ich es wirklich sehr. Und spüre sie jetzt noch, die sanfte Brise auf meiner Haut am Abend. Sehe den Sternenhimmel, während ich auf der Terrasse liege. Höre das Meer rauschen. Fahrtwind in den Haaren, alle Fenster auf. Der Duft von Salz und Pinienwäldern, von Süden und Meer. Wir haben viel gesehen und ich war dankbar für die Zeit auf dieser wunderschönen Insel mit meiner Familie. Dankbar, meinen Jungs dieses traumhafte Fleckchen Erde zeigen zu können, in der Hoffnung, dass sie es genauso in Erinnerung behalten würden, wie ich, als ich das erste Mal als Kind dort war.
Und als wenn das nicht schon genug gewesen wäre, folgte nur ein paar Tage nach unserer Heimkehr im Juli das nächste Highlight in diesem Jahr. Ich durfte zusammen mit Mika-Flynn nach Paris. Nur wir beide, ganz allein. Ein Abenteuer, eine wahnsinnig tolle Erfahrung. Denn obwohl auch diese Reise mit Arbeit verbunden war, konnte ich sie ganz anders genießen und mich darauf einlassen. Ich bin über mich hinaus gewachsen, dort alleine mit meinem Kind in einer fremden Stadt. Ich wusste nicht, was uns erwartet, wie wir es wohl meistern werden, so komplett auf uns alleine gestellt. Ich musste meine Komfortzone verlassen und war aufgeregt und nervös. Um am Ende einfach nur dankbar zu sein für dieses Erlebnis. Diese Zeit mit Mika-Flynn. Mama und Sohn in der Stadt der Liebe. Und noch heute erzählt Mika-Flynn davon, wie toll es war, als wir gemeinsam auf den Eiffelturm geklettert sind und die vielen Stufen hochsteigen mussten (weil Mama sich an der falschen Kasse angestellt hat). Und ich schwelge in Erinnerungen, wie wir durch die Straßen von Paris gebummelt sind, entlang der Seine. Wie wir den Musikern gelauscht haben, im Riesenrad saßen und auf den Eiffelturm blickten. Oder Sacré-Cœur bewunderten.
Neben dem Reisen war der traumhafte Sommer geprägt von Seebesuchen und ganz viel Plantschten und Spielen auf der Terrasse und im Garten. Fast jeder Tag lockte uns nach Draußen und am Ende war die Hitze schon fast ein bisschen zu viel. Aber ich beschwerte mich nicht, denn so hatte ich es mir gewünscht. Das war für mich Sommer, so sollte es sein. Ein paar Gewitter hier und da, ein wenig Regen, gefolgt von ganz viel Sonnenschein. Es blieb viel liegen in dieser Zeit, aber ich wollte mich nicht davon unter Druck setzen lassen. Wollte einfach nur Genießen. Was mir mal besser und dann auch mal wieder schlechter gelang.
Besser, wenn ich den Berg an Arbeit und To-Dos einfach hinter mir lassen konnte. Dafür war schließlich auch später noch Zeit. Im August und September zog es mich noch einmal in die Berge, die im Sommer fast noch schöner sind, als im Winter. Ein Wanderwochenende nur für meine Mama und mich, bei dem ich erneut über meine Kräfte hinaus wachsen konnte und endgültig vom Wandervirus infiziert wurde und zwei Tage, an denen ich mir meine Jungs schnappte und sie die Berge hinauf jagte. Wunderschön waren beide Wochenenden, wobei Wandern mit und ohne Kinder in unserem Fall schon einen gewaltigen Unterschied machte und ich die Ruhe und Stille der Berge und diesen Zauber dort oben dann doch eher alleine mit meiner Mama genießen konnte. Am liebsten wäre ich ja gleich nochmal los und träumte schon von weiteren Wandertouren. Nicht nur in Deutschland und Österreich. Mir schwebte gleich Größeres vor. Aber das hatte dann doch Zeit bis zum nächsten Jahr. Denn der Herbst stand vor der Tür und damit, nach dem Ende der Sommerferien, auch wieder einige große Ereignisse und Verpflichtungen.
Taavis erster Tag im Kindergarten und die Eingewöhnung bestimmten den restlichen September. Ein großer Schritt nicht nur für ihn, sondern auch für mich. Drei Jahre lang war er nun bei mir gewesen und wir hatten jeden Tag von morgens bis abends gemeinsam verbracht. Es war eine große Umstellung und auf einmal doch fast zu ruhig im Haus, wenn beide Jungs vormittags weg waren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappte es dann ganz wunderbar und es dauerte keine zwei Wochen, bis er gerne in den Wald ging und sich dort eingelebt hatte. Ich war sentimental und freute mich gleichzeitig. Mein kleines Baby wird groß. Die Zeit, die ich nun vormittags hatte, hätte ich besser nutzen können, als ich es letztendlich tat. Ich überlegte viel, was ich machen könnte. Hing mit meinen Gedanken dann doch wieder zu oft im Hätte, Wäre, Wenn. Es tat sich eine Chance auf, bei der ich am Ende dann doch froh war, als es nicht klappte. Weil alles wohl seinen Grund hat.
Nicht nur Taavi stand ein großer Schritt mit dem Kindergartenstart bevor. Auch für Mika-Flynn sollte es nicht mehr allzu lange dauern, bis er in die Schule kommen würde. Gedanken, welche die richtige für ihn ist und was das Beste, bestimmten meinen Tag. Viele Elternabende und Infoveranstaltungen sollten folgen. Eine endgültige Entscheidung steht aber immer noch aus.
Der Herbst flog, bis auf ein paar goldene Tage, gefühlt nur an mir vorbei. Viel zu schnell waren die bunten Blätter von den Bäumen geweht und ehe ich mich versah, war es auch schon fast November. Ein Monat voller Termine, der mit einem Augenaufschlag vorüber war. Die bunte und feierlastige Geburtstagswoche der Jungs mit der ersten großen Kindergeburtstagsparty war das Highlight. Meine Zwei, wieder ein Jahr älter. 3 und 6. Aber viel Zeit, um sentimental zu werden, war da gar nicht. Danach wollte ich einfach nur, dass es bald Dezember ist und die vielen Verpflichtungen langsam ein Ende finden.
Nur langsam kehrte im Advent Ruhe ein, eigentlich erst ein paar Tage vor Heiligabend. Den Zauber der Vorweihnachtszeit hätte ich im Nachhinein viel mehr genießen wollen. Das Funkeln in den Augen der Kinder, die Aufregung und Vorfreude. Dafür entschädigte das Weihnachtsfest dann für all den Stress der voran gegangenen Wochen. Und in den Tagen zwischen den Jahren stand dann sowieso die Zeit irgendwie still. Ohne Plan und ohne Ziel.
Und ohne größere Pläne und Ziele beginnt nun auch das neue Jahr. In der Hoffnung, dass ich vielleicht meine Gedanken etwas besser ordnen kann. Aber vor allem möchte ich nicht das Gefühl haben, dass Augenblicke und Momente nur an mir vorbei huschen. Ich möchte Mika-Flynns letzte Monate im Kindergarten noch bewusster wahrnehmen und die Zeit mit ihm genießen. Ganz sicher wird es eine riesige Veränderung werden, wenn er zur Schule kommt. Aber daran möchte ich noch nicht denken. Denn das läge schon wieder viel zu weit in der Zukunft. Nun freue ich mich erst einmal auf alles, was vorher kommt. Auf vielleicht ja noch mehr Schnee, Schlittenfahren und Schneemann bauen. Auf anschließendes Kuscheln und Aufwärmen bei Kerzenschein. Auf die ersten Knospen im Frühling und die ersten warmen Sonnenstrahlen auf der Haut. Auf unbeschwerte Augenblicke und neue Erinnerungen.
Ich habe keine Vorsätze und keine großen Pläne für das Jahr 2019. Ich wünsche mir, neben den wichtigsten Dingen, wie Gesundheit und Glück, für mich nur etwas mehr Klarheit und Zufriedenheit.Was will ich wirklich? Was erfüllt mich? Wie werde ich zur besten Version meiner selbst? Die Arbeit an sich selbst hört vermutlich niemals auf. Reflektieren und in sich hinein horchen, achtsam sein und bewusst im Hier und Jetzt leben, dankbar sein für jeden neuen Tag, egal ob Regen oder Sonnenschein. Grundlegende Dinge, die eigentlich nicht so schwer sein können, wenn man es nur wirklich will, oder? Schließlich haben wir nur dieses eine Leben. Und die Zeit rennt und lässt sich nicht zurück drehen.
2 Comments
Liebe Nathalie,
ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute im Jahr 2019!
Ich lese deinen Blog sehr gerne und mag deinen persönlichen Schreibstil.
-Jasmin
Liebe Jasmin, das freut mich wirklich sehr zu lesen. Hab ganz lieben Dank! 🙂
Dir auch alles Liebe für das Jahr 2019!