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„Frieren die Kinder denn im Winter nicht, wenn sie bei der Kälte den halben Tag draußen sind? Die sind bestimmt ganz schön oft erkältet, oder?“ – So oder so ähnlich lauten hin und wieder die Fragen, wenn ich erzähle, dass meine zwei Jungs den Waldkindergarten besuchen und dort von morgens bis mittags an der frischen Luft sind. Egal bei welchem Wetter. Ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint, bei -10 oder auch bei +30 Grad. Zugegeben, auch ich hatte mich anfangs gefragt, wie das gehen soll. Schließlich bin selbst die größte Frostbeule und friere extrem schnell. Selbst bei Taavis Eingewöhnung im vergangenen September, als es ja eigentlich noch nicht soo kalt war, hat es mich morgens immer ziemlich gefröstelt und ich hatte großen Respekt vor den Erzieherinnen und Erziehern, wie sie das jeden Tag machen. Es gibt ja unterschiedliche Arten von Kälte. Diese nasse und feuchte Kälte, die alles durchdringt und langsam in die Knochen kriecht und die trockene Kälte, die deutlich besser auszuhalten ist. Ich habe mir sagen lassen, dass selbst Erzieher, die schon jahrelang im Waldkindergarten arbeiten sich beim Jahreswechsel von Sommer auf Herbst jedes Mal wieder daran gewöhnen müssen. Trotz entsprechender Kleidung. Und die Kids? Wie gehen die mit den Witterungsbedingungen um? Fällt es denen genauso schwer? Auch wenn ich natürlich nur für meine Jungs sprechen kann, war ich beide Male erstaunt, wie gut und schnell sie sich im Wald eingelebt haben. Mika-Flynn kam ja im tiefsten Winter in den Waldkindergarten – es lag Schnee und war wirklich sehr kalt. Aber über die Kälte hat er sich (fast) nie beschwert. Und auch Taavi fühlt sich pudelwohl, ob es nun regnet oder die Sonne vom Himmel scheint.
Die Kinder haben natürlich den großen Vorteil, dass sie sich sowieso von Natur aus viel mehr bewegen, hüpfen, rennen, springen und toben, als wir Erwachsenen. Und somit wird ihnen auch bei Kälte oder Nässe viel schneller warm und sie frieren nicht. Zumindest wenn alles trocken bleibt und wasserdicht ist. Mit der richtigen Kleidung und Ausrüstung trotzen sie wirklich jedem Wetter. Und es ist auch nicht so, dass sie wirklich rund um die Uhr nur draußen sein müssen. Bei wirklich ungemütlichen Wetterverhältnissen, Sturm oder eisiger Kälte haben sie ihre Bauwagen (beheizbar) und Tipis (mit brennendem Lagerfeuer im Winter), in die sich sich zurück ziehen können, um sich aufzuwärmen oder dort zu spielen.
Ich möchte euch heute einen kleinen Einblick geben, was meine Jungs im Waldkindergarten alles benötigen, wie ich sie anziehe und was unverzichtbar ist. Gerade in der Übergangszeit, aber auch im Winter und Sommer, gibt es nämlich doch ein paar wichtige Punkte zu beachten, damit sich die Kids wohl fühlen und im Wald unbeschwert toben können. Hierfür habe ich mal wieder bei tausendkind für euch gestöbert, wo es wirklich alles gibt, was kleine Wichtel im Wald so brauchen, um glücklich zu sein.
Stichwort Zwiebellook – perfekt für den Übergang und im Winter
Im Winter, als auch während des Übergangs, kann es morgens manchmal noch eisig kalt sein, dafür aber gegen Mittag relativ mild oder warm. Und auch bei wechselhaftem April- oder Novemberwetter ist man manchmal unsicher, was man seinen Kindern denn nun morgens anziehen soll. Sie sollen weder frieren, noch später schwitzen. Also gibt es nur eine Lösung und die lautet Zwiebellook. Im Winter tragen die Jungs bei Temperaturen unter 0 Grad fast immer Funktions- bzw- Skiunterwäsche, darüber eine leichte Hose oder Jeans und eine Schneehose. Diese können sie bei Bedarf immer noch ausziehen, sollte es darin zu warm werden. Ist es über 0 Grad, ersetze ich Skiunterwäsche durch Leggings oder (Thermo-)Strumpfhosen und die Schneehosen durch normale Matsch- bwz. Regenhosen, die im Winter am besten innen noch mit wärmendem Fleece gefüttert sind. An die Füße kommen dicke Socken und wasserdichte Schnee- oder gefütterte Gummistiefel.
Oben rum sind es ähnlich viele Lagen, wie unten: Unterhemd, langes Funktionsshirt, evtl. ein dünnes Rollkragenshirt, ein dicker Strickpullover und darüber eine Fleecejacke und die Winterjacke. So sind sie anfangs noch mollig warm eingepackt (natürlich nur so, dass sie sich auch noch bewegen können und nicht umher rollen, wie ein Michelin-Männchen) und können eine Schicht nach der anderen ablegen, sollte es ihnen im Laufe des Vormittags doch zu warm werden. Oftmals hole ich sie mittags ab und darf dann erst einmal ihre ganzen Jacken einsammeln. Und nicht selten wundere ich mich, dass sie dann doch relativ leicht bekleidet sind, obwohl noch ein kühler Wind weht, aber durch die Bewegung scheint es ihnen nicht kalt zu sein.
Funktionsmaterialien, die wärmen und in denen man nicht ins Schwitzen gerät
Wichtig sind bei allen Kleidungsstücken natürlich die richtigen Materialien, sowie die Atmungsaktivität. Im Winter sollten sie gleichzeitig die Wärme speichern, aber einen nicht ins Schwitzen geraten lassen bzw. die Feuchtigkeit nach außen transportieren. Funktionsmaterialien sind hier optimal, indem sie Luft zirkulieren lassen und schnell trocknend sind. Spezielle Funktionsunterwäsche, die man auch beim Skifahren trägt eignet sich hier super. Baumwolle allein reicht bei kalten Temperaturen leider nicht, da sie sich mit Schweiß voll saugt und man darin leichter auskühlen kann. Pullover und Socken aus (Schur-)Wolle, darüber Jacken und Hosen aus wasserabweisendem und -dichtem Material, die Regen und Feuchtigkeit abweisen und nichts durch dringen lassen. An die Hände kommen am besten Handschuhe aus beweglichem und wärmendem Fleece oder wasserabweisende Schneehandschuhe (praktisch und bei kalten Fingerchen leicht anzuziehen sind hier Modelle mit Reißverschluss). Wobei ich meine Jungs mit beidem jagen kann. Lieber kalte und raue Hände, als nervige Handschuhe, die beim Spielen ja doch nur stören.
Unterschiedliche Jacken und Westen für jede Wetterlage
Im Frühling und Sommer müssen es bei sonnigem Wetter dann nicht unbedingt immer Funktionsmaterialien sein. Die dicke Winterjacke weicht, sobald es wärmer wird, dann stattdessen leichteren Modellen aus Fleece oder Softshell. Materialien, die nicht ganz so dick sind, aber trotzdem warm halten und besonders vor kaltem Wind schützen, der manchmal ganz schön tückisch sein kann. Kuschelige Bündchen an den Ärmeln, ein hoher Kragen und wärmende Kapuzen sorgen dafür, dass einem auch wechselhaftes Wetter nichts anhaben kann. Bei Regen kommt dann die wasserdichte Regenjacke zum Einsatz, die im Sommer nicht gefüttert sein muss. Teilweise gibt es hier auch kombinierte 3-in-1 Modelle, bei denen sich die integrierte Fleecejacke sowohl unter der Wind-und/oder Regenjacke, als auch beide einzeln tragen lassen. Ganz individuell dem Wetter und den Temperaturen anpassbar.
Jeweils immer zu beachten ist bei Jacken, die vor Regen und Nässe schützen sollen, auch die Wassersäule, die angibt, wie wasserdicht die Jacke und für welche Witterungsverhältnisse sie geeignet ist. Je höher die Wassersäule, desto wasserdichter das Material und umso besser schützt die Jacke vor Nässe. Strahlt die Sonne schon kräftig, weht aber immer mal zwischendurch noch ein kühler Wind oder ist es morgens noch frisch, sind Westen aus Stepp oder Fleece perfekt. Darunter ein Pullover oder dicker Hoodie und ab nach Draußen. Sollte es doch zu warm werden, ist die Weste schnell ausgezogen.
Arme, Beine und Kopf immer komplett bedeckt – auch im Hochsommer
Im Hochsommer tragen die Jungs dann meistens nur ein dünnes Langarmshirt und eine leichte (Jogging-)Hose oder Leggings. Im Wald müssen die Arme und Beine der Kinder nämlich aus Sicherheitsgründen und der Zeckengefahr immer bedeckt sein. Das Gleiche gilt für den Kopf. Eine Mütze oder Kappe ist immer Pflicht.
Im Winter und auch für den Übergang ist eine wärmende Kopfbedeckung und ein vor Kälte schützender Schal natürlich ein Muss. Wenn Strick und Wolle dann allerdings irgendwann zu warm werden, sind leichte Materialien aus Jersey, am besten mit integriertem UV Schutz, ideal. Bei Regen schützt ein Regenhut vor Nässe. Ich bin ja froh, dass Taavi sich zum Glück doch relativ schnell davon überzeugen ließ, dass eine Kopfbedeckung im Waldkindergarten Pflicht ist, denn bevor es in den Kindergarten ging, hatte er sich immer mit Händen und Füßen dagegen gewehrt und sich jegliche Formen von Hüten und Mützen immer wieder vom Kopf gerissen. Aber vermutlich nahm er sich im Kindergarten dann auch die anderen Kinder zum Vorbild, die ihn jedes Mal ermahnten und im erklärten, dass man im Wald nunmal eine Mütze aufsetzen muss.
Nicht ohne meine Matsch- und Buddelhose
Mika-Flynn würde am liebsten darauf verzichten und findet seine Matschhose manchmal ziemlich doof. Bei Regen und Matsch ist sie aber unerlässlich, denn ohne wäre seine normale Hose ziemlich schnell nass und ein unbeschwertes Spielen im Wald nicht mehr möglich. Ist es wärmer und trocken reicht auch eine normale Funktions- bzw. Outdoorhose aus unempfindlichem Material. Hier schwöre ich auf Modelle mit verstärktem Gesäß- und Kniebereich. Die überstehen jede noch so wilde Kletterpartie und das Rutschen über unebenen Waldboden, ohne dass ich alle paar Tage die Löcher in den Knien flicken muss. Meistens sind diese Hosen aus festem Jeansstoff oder Cord, für den Sommer gibt es auch leichtere Modelle aus dünnem Funktionsmaterial, die dann an den entsprechenden Stellen verstärkt sind.
Keine nassen Füße und rutschfest unterwegs im Wald
Egal ob Winter oder Sommer – auch die Schuhe müssen zu jeder Jahreszeit im Waldkindergarten komplett geschlossen sein. Zum einen aus Sicherheitsgründen bzgl. Gefahren, die auf dem unebenen Waldboden lauern können (spitze Äste, Steine und Co., an denen sich die Kinder verletzen könnten) und zum anderen aufgrund der Zeckengefahr. Im Winter lässt sich die Schuhfrage relativ leicht klären. Dicke wasserfeste und gefütterte Winter- oder Gummistiefel sind hier die beste Wahl. Nach Möglichkeit leicht an- und auszuziehen.
Für den Übergang wird die Schuhfrage schon etwas schwieriger. Dick gefüttert müssen sie nicht mehr sein, aber dennoch die Füße warm und trocken halten. Am besten geeignet sind für den Wald Trekkingschuhe und/oder Wanderstiefel mit Gore-Tex-Membran, die auch bei plötzlich auftretendem Regenschauer die Füße trocken halten. Diese haben in der Regel auch meistens eine gut profilierte, rutschfeste und stabile Sohle, um für jedes Abenteuer im Wald gewappnet zu sein. Auf diese sollte man auch bei Gummistiefeln und Winterschuhen wert legen, damit die Kinder unbeschwert und sicheren Schrittes durch den Wald toben können und auch bei Schnee und Glätte nicht so schnell ins Rutschen geraten. In ungefütterten Gummistiefeln ziehen die Kinder für den Übergang am besten spezielle wärmende Trekking – oder Gummistiefelsocken aus Funktionsmaterial oder Wolle an, um keine kalten Füße zu bekommen.
Gut ausgerüstet mit funktionellem Rucksack und Zubehör
Ein einfacher Kindergartenrucksack ist für den Wald eher ungeeignet. Die Wahl sollte auch hier auf einen funktionellen und speziell dafür ausgelegten Trekking- oder Wanderrucksack für Kinder fallen. Nach Möglichkeit wasserdicht und schmutzabweisend, denn die Kinder schmeißen und zerren ihre Rucksäcke im Wald auch gerne mal durch den Dreck. Taavis Rucksack von Finkid hat z.B. einen verstärkten Boden, außerdem war eine Sitzmatte dabei, die beim Frühstücken im Wald zum Einsatz kommt. Zum Trinken eignen sich Thermosflaschen aus Edelstahl oder Glas, die im Winter Getränke wie Tee lange warm halten und im Sommer kühl. Außerdem nicht fehlen darf die Wechselkleidung, falls man doch mal wieder zu tief in die Pfütze gesprungen oder den Matschgraben hinunter gerutscht ist und selbst die wasserdichtesten Stiefel und Hosen dem nicht mehr Stand halten konnten. Ein zweites Paar Socken, eine Leggings, Unterwäsche und ein Ersatzshirt sind immer im Rucksack dabei. Außerdem ein Beutel für die dreckigen oder nassen Sachen.
Und eines sollte euch klar sein, wenn ihr eure Kids in den Waldkindergarten schickt: Macht euch auf Dreck gefasst. Und zwar richtig viel Dreck! Es gibt Tage (und die häufen sich bei Matsch- und Regenwetter), an denen wage ich mich beim Abholen nur mit der Kneifzange an meine Kinder heran. 😀 Hosen, die vor Dreck schon stehen können und Bollen unter den Sohlen, als hätten sie den kompletten Waldboden eingesammelt. Bevor sie sich ins Auto setzen dürfen, werden deswegen meistens Jacken, Matschhosen und Schuhe ausgezogen und in den Wäschekorb verstaut, der seit einer Weile immer mitfährt. Was ich mir abgewöhnt habe: Die dreckigen Sachen jedes Mal sofort zu waschen. Denn meistens lohnt sich das nicht, weil sie am nächsten Tag sowieso gleich wieder schmutzig werden.
Richtig geschützt im Wald
Zecken, Wespen, Mücken – im Wald gibt es natürlich auch unliebsames Getier, gegen das man die Kinder ausreichend schützen sollte. Wie bereits erwähnt, müssen sie sich deswegen zu jeder Jahreszeit am ganzen Körper bedecken, damit Zecken nicht ungehindert in Ärmel oder Hosenbeine kriechen können oder sie von Mücken zerstochen werden. Kokosöl und Neemöl sind altbewährte Tipps, um die lästigen Tierchen fern zu halten. Damit werden die Stellen eingerieben, wo die Haut frei ist, sprich Handgelenke, Hals und evtl. Fußknöchel. Säfte und Obst werden im Sommer für’s Vesper auch besser vermieden, damit keine Wespen angelockt werden.
Was das Schuhwerk betrifft: Geschlossen muss es sein und mit fester Sohle. Nicht zu starr und am besten so flexibel und rutschfest, dass man damit ungehindert klettern, rennen und durch den Wald toben kann und einem auch Wurzeln und Äste im Weg nichts ausmachen.
Lesestoff zum Thema Wald
Natürlich erzählen meine Jungs auch immer ganz aufgeregt, welche Abenteuer sie heute wieder im Wald erlebt haben, an welchen Plätzen sie waren, was sie entdeckt und gesehen haben. Eichhörnchen, Blindschleichen, Eidechsen, allerlei Fundtstücke, Beeren, Blätter und Co. – der Wald bietet jeden Tag Neues und hält so viele spannende Dinge bereit. Um ihr Wissen zu vertiefen, schauen wir uns auch zu Hause gerne passende Bücher zum Thema an. Das Buch „Kleine Helden im Wald“ ist aktuell hoch im Kurs. Es lädt durch Lieder, Bastelideen und Spiele zum Mitmachen ein und gibt den Kindern Anregungen, was sie als nächstes ausprobieren und entdecken können.
Auf den Bildern trägt Mika-Flynn übrigens eine Fleecejacke von Finkid, eine leichte, wasserabweisende Jacke für den Übergang von Color Kids, eine Outdoorhose von Lego Wear und Trekkingschuhe von Lico.
Taavi trägt profilierte Gummistiefel von Viking mit Reflektoren, einen Fleecepullover von Lego Wear, eine Steppweste mit Kapuze von CMP und eine mitwachsende Funktionshose mit verstärktem Knie- und Pobereich von Elkline.
So perfekt ausgestattet und angezogen kann meinen Jungs kein noch so unberechenbares Wetter etwas anhaben und ich freue mich, dass sie so viel Spaß im Waldkindergarten haben. Es gibt doch nichts Besseres, als bereits von Klein auf diese Naturverbundenheit zu spüren und täglich zu erleben.
Alle in den Collagen gezeigten Produkte findet ihr bei tausendkind.
Seid ihr mit euren Kindern auch bei Wind und Wetter an der frischen Luft und in der Natur unterwegs und wie gehen sie mit den Witterungsbedingungen um? Oder sind eure Kleinen ja vielleicht sogar ebenfalls im Waldkindergarten?
*In freundlicher Zusammenarbeit mit tausendkind.
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