Es gibt so bestimmte Leckereien, die verbinde ich automatisch mit Kindheit. Süßigkeiten oder Gebäck, welche ich als Kind geliebt und mich eigentlich immer dafür entschieden habe. In der Eisdiele war es wirklich immer die Sorte Schokolade, die in die Tüte wanderte. Bei Oma gab es immer Überraschungseier oder Milchschnitte und wenn ich mir beim Bäcker etwas Süßes aussuchen durfte, dann mit großer Wahrscheinlichkeit einen Amerikaner mit Schokoglasur oder Zuckerguss. Ich erinnere mich noch ganz genau an den Geschmack im Mund und wie ich jeden Bissen genossen habe.
Lange Zeit habe ich keinen Amerikaner mehr gegessen und mein Lieblingsgebäck aus Kindheitstagen geriet irgendwie in Vergessenheit. Ich bevorzugte beim Bäcker dann irgendwann andere Sachen. Als ich meine Ernährung auf vegan umstellte, schränkte sich aber auch hier die Auswahl ein. Und sowieso habe ich ja schon immer gerne selbst gebacken und probiere seitdem einfach leckere vegane Backrezepte zu Hause aus. So, wie nun auch vor ein paar Tagen, als es darum ging, etwas für das Faschingsbuffet im Kindergarten beizusteuern. Auch wenn meine Jungs nicht komplett vegan ernährt werden, backe ich zu solchen und anderen Anlässen (wie Geburtstag, Weihnachtsfeier und Co.) trotzdem grundsätzlich vegan, weil ich mit Eiern und Co. in der Küche nicht mehr hantieren möchte.
Als ich also nach kindgerechten und partytauglichen Leckereien für Kinder suchte, stolperte ich zufällig über Amerikaner. Und sofort waren die Kindheitserinnerungen wieder geweckt und ich wollte unbedingt eine vegane Variante davon backen. Auch Mika-Flynn war sofort begeistert und somit war die Entscheidung getroffen: Vegane Amerikaner mit Zuckerguss und Schokoglasur sollten es werden.
Ganz ohne „tierische Produkte“, wie Mika-Flynn immer sagt. Die Butter wird durch vegane Margarine ausgetauscht, das Ei durch zerdrückte Banane ersetzt und statt Milch kommt Pflanzendrink in den Teig.
Durch die Banane werden die Amerikaner unglaublich fluffig und ich kann aus voller Überzeugung sagen, dass sie definitiv noch besser schmecken, als das „Original“ aus Kindertagen. Glaubt ihr mir nicht? Dann probiert das Rezept unbedingt aus und überzeugt euch selbst. 😉
Vegane Amerikaner
Zutaten für ca. 20 Amerikaner
- 200 g vegane Margarine
- 180 g Zucker (ich habe diesmal weißen verwendet, probiere aber beim nächsten Mal braunen Zucker aus)
- 1 1/2 Päckchen Vanillezucker
- 1 große reife Banane oder 2 kleine
- 600 g Weizenmehl Type 550 (alternativ geht auch normales Weizenmehl)
- 2 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 6 TL Backpulver gestrichen
- 200 ml Haferdrink oder eine andere Pflanzenmilch
- 200 g Puderzucker
- etwas Zitronensaft oder Wasser
- 150 g Zartbitterkuvertüre
- vegane Zuckerstreusel
- Backofen vorheizen (Ober-/Unterhitze: 180°C/ Umluft: 160°C). Margarine zusammen mit dem Zucker und Vanillezucker in einer Schüssel mit den Rührstäben des Handrührgeräts cremig rühren. Die Banane mit einer Gabel zerdrücken und ebenfalls unterrühren.
- In einer weiteren Schüssel Mehl, Backpulver und Puddingpulver vermischen. Anschließend abwechselnd mit dem Haferdrink in die Margarine-Zucker-Mischung unterrühren, bis ein dickflüssiger Teig entsteht. Dabei, falls nötig, die Knethaken des Handrührgeräts verwenden. Sollte der Teig zu zäh sein, noch etwas Pflanzenmilch oder Wasser hinzugeben. Er sollte nicht flüssig, sondern leicht formbar sein.
- Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Den Teig mit Hilfe von zwei Esslöffeln auf die Bleche geben und dabei etwas Abstand zwischen den Amerikanern lassen, da sie beim Backen aufgehen. Die Teighäufchen mit den Löffeln noch etwas runder formen.
- Die Amerikaner nacheinander für ca. 20 Minuten im vorgeheizten Ofen backen, bis der Teig goldbraun ist. Herausnehmen und auskühlen lassen.
- Für den Zuckerguss den Puderzucker mit etwas Zitronensaft oder Wasser verrühren (der Guss sollt nicht zu flüssig, sondern eher zähfließend sein), für die Schokoglasur die Kuvertüre über dem heißen Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen. Die ausgekühlten Amerikaner mit dem Guss und der Glasur bestreichen und mit Zuckerstreuseln verzieren. Die im Rezept angegebenen Mengen für die Glasur beziehen sich jeweils auf 10 Amerikaner. Wollt ihr nur eine Sorte machen, müsst ihr die Menge verdoppeln.
Die Amerikaner waren jedenfalls laut Mika-Flynn schneller weg, als er schauen konnte und alle verlangten nach Nachschub. Hätte ich das gewusst, hätte ich statt der doppelten gleich die vierfache Menge gebacken, denn insgeheim hatte ich ja gehofft, dass noch welche für uns übrig bleiben. 😀
Die bunten Gebäckteilchen eignen sich natürlich nicht nur für die Faschingsparty, sondern auch für den Kindergeburtstag und jeden anderen Anlass. Und ich werde sie ganz bestimmt auch bald wieder zwischendurch backen, denn Mika-Flynn hat ebenfalls schon den Wunsch danach geäußert. „Mama, bäckst du die Amerikaner zu Ostern? Und zu meinem Geburtstag?“ So lange muss er sicher nicht warten.
Auf den Rezeptfotos habe ich nur die Amerikaner mit Zuckerguss festgehalten, weil ich sie optisch etwas hübscher fand. Weiter unten seht ihr sie noch mit Schokoglasur.
Na, wer hat Lust bekommen, sie nachzubacken? Vielleicht möchtet ihr sie ja sogar noch zur diesjährigen Faschingsparty beisteuern?
Welche Leckereien verbindet ihr automatisch mit Kindheit? Was war eure absolute Lieblingssüßigkeit, als ihr klein wart?
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