*Anzeige/Unterstützt von Fisher-Price
Neulich wurde ich auf Instagram gefragt, ob ich denn mit meinen zwei Jungs nie überfordert wäre und musste sofort schmunzeln. Wirke ich denn so gelassen, fragte ich mich? Zwar gebe ich auf dem Blog und Social Media ehrliche Einblicke in unser Familienleben, aber sicher erzähle ich längst nicht alles. Denn Fakt ist: Natürlich bin auch ich öfter mal überfordert. Und ich kann ehrlich gesagt keine Mutter wirklich ernst nehmen, die das Gegenteil behauptet und sagt, dass es so etwas bei ihr nicht gäbe. Momente, in denen man gerne einfach nur schreiend davonlaufen oder sich auf eine einsame Insel beamen würde. Um dem Chaos, dem Gezanke und Gemotze wenn auch nur für einen kurzen Augenblick entfliehen zu können. Ich bin ganz sicher, dass jeder, der Kinder hat, diese Situationen kennt und jede Mutter von ihren #Momfails berichten kann, den Momenten, die einen frustrieren, weil man sich nicht so recht zu helfen weiß und tatsächlich einfach mal nur überfordert mit allem ist.
Auch wenn die schönen Momente in den meisten Fällen überwiegen und man das Leben und die harmonischen Stunden mit seinen kleinen Sonnenscheinen in der Regel überwiegend genießt, gibt es manchmal eben auch Tage, an denen alles anders läuft als geplant und das Kind absolut keine Lust hat, das zu tun, was Mama und Papa sich wünschen. Und in solchen Momenten können dann auch mal Zweifel aufkommen, ob man eine gute Mama oder ein guter Papa ist. Das bestätigte nun auch wieder eine von Fisher-Price durchgeführte Studie, in der 400 Eltern aus Deutschland zu bestimmten Situationen aus dem Leben mit Kindern befragt wurden und ehrliche Antworten gaben.
#Momfails – Von frustrierenden Momenten des Mamalebens
Und genau solche Situationen kennen wir Eltern vermutlich alle. Auch mir ging es schon öfter so, dass ich in bestimmten Momenten einfach nicht mehr weiterwusste. Wenn meine Jungs mal wieder ignoriert haben, was ich zu ihnen gesagt habe und mich dabei vielleicht sogar noch frech angegrinst haben, statt zu machen, was ich sage. Wenn sie einfach nicht hören wollten, obwohl ich sie bestimmt schon zehnmal darum gebeten habe, etwas zu tun oder es sein zu lassen. Beispielsweise, wenn sie sich so lange und doll gestritten und gezankt haben, dass am Ende doch wieder einer geheult hat und mir das Gekreische und Gezanke wie ein Klingeln in den Ohren lag. Oder wenn sie mal wieder endlos getrödelt haben, obwohl wir zu einem wichtigen Termin mussten. Schneckentempo ist nichts dagegen. Und ich erinnere mich an viele unmögliche Situationen, in denen Taavi nicht seinen Willen durchsetzen konnte und sich um sich tretend und kreischend voller Wut auf den Boden geworfen hat. Ob im Supermarkt an der Kasse, wo er keine Schokolade bekam oder erst jüngst wieder im Urlaub, als er partout nicht mehr die letzten Meter zu unserem Auto laufen wollte und sich stur mitten in den Weg gesetzt und keinen Schritt mehr vor den nächsten gesetzt hat. Ja, in solchen Momenten rolle auch ich mal mit den Augen und bin genervt. Weniger von meinen Kindern, als von der Situation. Und wie 59 % der befragten Eltern aus der Fisher-Price-Studie empfinde auch ich die Momente, wenn ich für akute Probleme keine direkten Lösungen finden kann, frustrierend.
In manchen Situationen nützen auch die besten Erziehungsratgeber nichts, man weiß einfach nicht mehr weiter. Und noch schlimmer machen es dann unaufgeforderte Ratschläge. Denn diese führen bei vielen (40 % aus der Studie) nur zu noch mehr Unsicherheiten. „Lass so etwas dem Kind doch nicht durchgehen!”, „Du musst nur mal etwas strenger und konsequenter sein!“ oder „Bei uns hat es so etwas damals nicht gegeben!” Am besten kommen solche „Tipps” dann auch noch von Menschen, die selbst gar keine Kinder haben.
Wie man mit frustrierenden Situationen umgeht – Tipps von Heike Kuhl
Ich habe gelernt, in den meisten Situationen Ruhe zu bewahren und versuche die Sache auszusitzen. Wenn mein Kind einen Wutanfall bekommt, dann ist es so. Ich versuche mit Worten, es zu beruhigen und wenn ich merke, dass das nichts bringt, soll es seine Wut eben rauslassen, so lange dabei nichts oder niemand zu Schaden kommt. Und ja, das heißt auch, dass mein Kind dann eben mal für ein paar Minuten mitten im Flughafenterminal auf dem Boden liegt, weil es nicht mit seinem Papa und dem großen Bruder mitdurfte, um das Auto zu holen. Wenn ich für mich selbst weiß, dass ich alles versucht habe, um es zu beruhigen, sehe ich daran nichts Verwerfliches. Die Blicke der Leute ignoriere ich einfach gekonnt. Gefühle müssen raus, das sagt auch Heike Kuhl, systemischer Familiencoach für Fisher-Price, der ich ein paar Fragen stellen durfte.
Was raten Sie Eltern in Situationen, in denen sie keinen Rat wissen und sich hilflos und überfordert fühlen? Wenn das Kind z.B. in einer anstrengenden Phase steckt, in der man es ihm mit nichts recht machen kann und ein Wutanfall den nächsten jagt?
Ich rate gar nichts. Sondern ich frage, was ist dein Gefühl und was brauchst DU jetzt? Was ist dein Bedürfnis? Und bleibe so lange dran, bis ich wirklich herausfinde, was die Person gerade braucht. Die Aufmerksamkeit von Eltern liegt dann oftmals bei dem Kind. Doch Kinder spiegeln oftmals die eigenen Gefühle wieder. Es geht nicht um Schuld, sondern um Verantwortung für die eigenen Gefühle.
Ergo: Ruhe bewahren und versuchen, diese auf das Kind zu übertragen. Und kaum mache ich mir das bewusst, legt sich die akute Situation auch in den meisten Fällen wieder und ich finde wieder Zugang zu meinem Kind.
Nicht immer klappt das aber und in manchen Situationen ist die Frustration dann auf beiden Seiten schon so groß, dass man einfach nur noch genervt ist und an Ruhe bewahren nicht mehr zu denken ist. Auch das ist laut Heike Kuhl nur menschlich.
Bestimmte Situationen mit Kindern lassen auch Eltern wütend werden und man weiß manchmal nicht, wohin mit seinem Frust, weil nichts so läuft, wie geplant und die Kinder nur machen, was sie wollen und die Eltern ignorieren. Wohin sollen Eltern dann mit ihren Gefühlen, damit das Fass nicht überläuft und man doch mal lauter wird, als man wollte?
Wozu darf das Fass nicht überlaufen? Wenn man mal lauter wird, wird man halt mal lauter. Daran ist grundsätzlich nichts verkehrt. Denn Wut ist genauso ein berechtigtes Gefühl. Und Kinder lernen dann, dass alle Gefühle sein dürfen. Einen Schritt vorher ist meist evtl. keine Grenze gesetzt worden oder man hat was angekündigt und nicht umgesetzt.
Was natürlich nicht heißen soll, dass man ständig ungezügelt schreien und brüllen sollte. Aber als Eltern braucht man nicht sofort ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man doch mal lauter geworden ist. Auch ich erhebe ab und zu meine Stimme, wenn ich gegen den Krawall und Lärm nicht mehr ankomme oder es kein Durchdringen mehr zu meinen Kindern gibt. Und ja, meistens tut es mir im selben Moment schon wieder leid. Aber ich weiß, dass es menschlich ist, seiner Wut auch mal Luft zu machen. Genauso, wie es auch meine Kinder tun. Damit es nicht jedes Mal zu Alarmstufe Rot kommt, sollte man eben wirklich bewusst darauf achten, sich daran zu halten, was man sagt. „Wenn ihr damit nicht aufhört, dann…” oder „Wenn du noch einmal deinen kleinen Bruder ärgerst, dann…” zu sagen und dann aber doch nicht die angekündigte Konsequenz durchzuführen, zeigt den Kindern nur, dass sie weiter machen können und im schlimmsten Fall sogar noch austesten, wann das Fass denn überläuft.
Was laut Heike Kuhl auf gar keinen Fall etwas bringt, ist es, sich als Eltern für bestimmte Reaktionen zu geißeln und es in Frage zu stellen, dass man eine gute Mama oder ein guter Papa ist. Auch ich zweifle dann manchmal an mir, wenn ich mal wieder überfordert bin und nicht mehr weiterweiß, aber genau das soll man eben so nicht machen. Stattdessen sollte man seine eigenen und die Bedürfnisse der Kinder hinterfragen und sich überlegen, was man wirklich gerade in diesem Moment braucht. Und was außerdem hilft, ist gemeinsam über die soeben erlebte Situation zu sprechen, wenn sich alle wieder beruhigt haben.
Es ist dann doch passiert: Man wusste sich nicht mehr anders zu helfen und hat sein Kind, das partout nicht hören wollte, angeschrien oder es auf sein Zimmer geschickt. Beide Seiten sind nun traurig, wütend und überfordert und als Eltern zweifelt man sofort an sich. Wie gewinnt man das Vertrauen in seine Fähigkeiten, eine gute Mama oder ein guter Papa zu sein, wieder zurück?
Das man keine gute Mama oder kein guter Papa ist, weil es zum Streit gekommen ist, weil man laut geworden ist, ist Sache der Haltung. Wir sind keine Maschinen. Sondern fühlende Wesen. Also wenn es zu Streit und Frust kommt, ist es wichtig anzuerkennen, was gerade passiert ist. Und auch dann, was brauchst du jetzt? Brauchst du kurz Abstand? Brauchst du eine Umarmung von deinem Partner? Was ist dein Bedürfnis? Auf eine Situation, die nicht so gelaufen ist, wie du es dir vorstellst, mit dem Urteil schlechter Elternteil zu reagieren, setzt noch einen drauf und schafft keine Lösung. Frage genauso dein Kind, was es jetzt braucht. Gib auch deinen Kindern die Möglichkeit, dass sie Konflikte erleben und sie zu lösen lernen dürfen. Es geht immer um zwei Parteien, die eine Situation unterschiedlich erlebt haben. Sei dir nicht zu schade, dich bei deinem Kind für deinen Anteil zu entschuldigen. Also gebt euch Raum und dann sprecht darüber. Das kann man auch mit kleinen Kindern schon sehr gut. Nach meiner Erfahrung können Kinder sehr gut ausdrücken, was sie erlebt haben und was sie unterstützt oder was sie sich wünschen. Ich bin ein großer Fan davon, Kinder jeden Alters und jeder Situation ernst zu nehmen und mit ihnen gemeinsam solche Situationen zu klären.
Jeder Körper und jedes System braucht eine Kläranlage. Die Familienkonferenz nach Thomas Gordon ist ein wunderbares Modell, um dauerhaft und regelmäßig Konflikte als Familie zu klären und konstruktiv zu lösen.
Sich Beratung von außen zu holen, wie sie z.B. durch Heike Kuhl erfolgt, sollte Eltern auf keinen Fall unangenehm sein und bewusst in Anspruch genommen werden, wenn man nicht mehr weiterweiß. Denn sie kann der Schlüssel zur Überwindung von Ängsten und Zweifeln sein, wie auch mir die Antworten von Heike Kuhl gezeigt haben.
Allerdings ist es dagegen weniger hilfreich, wenn man sich im Alltag auch immer wieder von externen Quellen, wie anderen Eltern oder den Medien, unter Druck gesetzt fühlt, wie es bei 80 % der befragten Eltern in der von Fisher-Price durchgeführten Studie passiert. In Zeiten von Social Media und Co., in denen jeder seine eigene Meinung kundtut und nur diese die richtige zu sein scheint, passiert es eben schnell, dass man als Eltern an sich zweifelt, weil man sich für einen anderen Weg entschieden hat und dann doch hinterfragt, ob es das richtige ist, was man tut. Aber ich habe hier mittlerweile gelernt, hauptsächlich auf mein Gefühl und meine Intuition zu hören und bin damit auf einem guten Weg. Jeder darf es gerne so machen, wie er möchte, aber soll doch dann bitte niemanden für seine Erziehungsmethoden anfeinden.
Und so viele Ängste und Sorgen der Alltag mit Kindern auch immer wieder mit sich bringt, so viele Glücksmomente bereitet der eigene Nachwuchs auch immer wieder: Denn laut den Ergebnissen der Fisher-Price Studie fühlen sich 75 % aller befragten Eltern täglich glücklich und 83 % haben das Gefühl, dass die Elternschaft sie selbstbewusster gemacht hat. Das ist doch eine tolle Zahl und bestätigt nur mal wieder, dass Kinderkriegen sich einfach lohnt und trotz aller Höhen und Tiefen absolut erfüllend ist.
Was waren eure bisher größten #Momfails und wie seid ihr damit umgegangen? Welche Situationen im Leben mit euren Kindern gab es, in denen ihr am liebsten davon gelaufen wärt und wie habt ihr sie bewältigt? Ich bin auf eure Berichte gespannt. 🙂
*In freundlicher Zusammenarbeit mit Fisher-Price.
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