Lese ich mir meine Baby Bump-Updates aus der Schwangerschaft mit Taavi durch, in denen ich aus der gleichen Schwangerschaftswoche berichte, in der ich mich nun wieder befinde, könnte man meinen, ich würde von meinem aktuellen Befinden sprechen. Kann es sein, dass man vieles wieder verdrängt und im Nachhinein dann sogar selber glaubt, dass es „so schlimm“ ja gar nicht war? Jedenfalls kann ich mich tatsächlich nicht so bewusst daran erinnern, dass ich in der Schwangerschaft mit Taavi so extrem müde und gestresst war, wie nun in der dritten und mich auch körperlich sehr ausgelaugt gefühlt habe. Aber glaubt man meinen Berichten, war es wohl ähnlich. Ich gebe zu, so langsam bin ich auf der einen Seite froh, dass das Ende der Schwangerschaft in greifbare Nähe rückt. Auf der andere Seite bereitet es mir dann aber auch wieder Angst. Weil die Zeit immer schneller und schneller rennt und ich dabei das Gefühl habe, kaum noch etwas zu schaffen. Die Müdigkeit und dadurch bedingte Antriebslosigkeit macht es nicht besser. In der vorletzten Woche hatte ich dann den absoluten Tiefpunkt erreicht. Eines kam aufs andere und ich wusste nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Da war Verzweiflung und Angst und Panik davor, wie ich das alles nur schaffen soll. Der Wunsch nach Ruhe und mehr Zeit und das Bedürfnis, mich einfach nur noch in einen Kokon zu hüllen und auf die Geburt vorbereiten zu können. Ohne irgendwelche äußeren Einflüsse und Störfaktoren. Ohne ständig etwas Neues, das mich wieder aus der Bahn wirft.
Leider neige ich grundsätzlich dazu, mir immer zu viel aufzuhalsen und mich dann zu verzetteln. Wenn dann unvorhersehbare Ereignisse dazu kommen, ist das Chaos perfekt. Außer Acht lassen darf man dann natürlich auch nicht die schwangerschaftsbedingten Wehwehchen und Begleiterscheinungen und die verrückt spielenden Hormone, die dem ganzen noch die Krone aufsetzen. Ich wollte jedenfalls nur noch meinen Kopf in den Sand stecken und alles andere hinter mir lassen. Viele reinigende Tränen, einige Gespräche mit lieben Vertrauten und etwas Abstand zu allem ließen mich dann zum Glück doch wieder nach Vorne blicken. Irgendwie wird sich schon alles fügen. Anstatt mich verrückt zu machen und völlig abgehetzt und gestresst mit immer größeren Schritten auf das Ereignis der dritten Geburt zuzugehen, sollte ich mich endlich viel bewusster auf das Hier und Jetzt konzentrieren und mir klar machen, was wirklich zählt. Und wenn die To-Do-Liste nicht abgehakt ist und zu viel von dem liegen bleibt, was man erledigt haben wollte, dann ist es eben so. Was bringt mir im Endeffekt der ganze Stress und das Chaos, wenn ich dabei aus dem Blick verliere, das wirklich Wichtige zu genießen: Meine Schwangerschaft, das heran wachsende kleine Leben in mir, meine zwei Jungs, meine Familie und das Glück, das ich mit ihnen habe.
Ich dachte mir, ich greife mal ein paar Punkte aus den Schwangerschafts-Updates mit Taavi auf und beantworte die wichtigsten Dinge, die sich in den letzten Wochen so getan haben.
Baby Bump-Update – 9. Monat, 3. Trimester oder auch: 33 Wochen schwanger
Wie weit: Ich bin mitten im 9. Schwangerschaftsmonat und aktuell in der 34. Woche schwanger. Der Beginn des dritten Trimesters hat gleichzeitig auch den Endspurt dieser dritten Schwangerschaft eingeläutet und ich habe das Gefühl, in den letzten Wochen rast die Zeit einfach nochmal dreimal so schnell, als davor.
Gewichtszunahme: Ich wiege mich nicht regelmäßig und für meine Hebamme spielt das Gewicht auch keine allzu wichtige Rolle. Sie misst anhand anderer Faktoren, wie zum Beispiel dem Umfang des Bauches oder dem Fundusstand, ob sich die Schwangerschaft gesund entwickelt und normal voranschreitet. Und ich selbst sehe und spüre ja auch, ob ich auseinander gehe, wie ein Hefekloß oder sich die Gewichtszunahme in Grenzen hält. Bis auf den wachsenden Bauch, der in dieser dritten Schwangerschaft (gefühlt?) tatsächlich noch größer ist, als bei Taavi zu diesem Zeitpunkt und die Oberweite merke ich keine allzu großen Unterschiede. Als ich mich Anfang Oktober in der 30. Schwangerschaftswoche dann doch mal interessehalber auf die Waage gestellt habe, einfach deshalb, um mal einen Vergleich zu der Schwangerschaft mit Taavi zu haben, waren es knapp 7 Kilo mehr, als zu Beginn der Schwangerschaft. Mein Bauchumfang lag zuletzt bei 91 Zentimetern.
Schwangerschaftsstreifen: Bis auf bereits vorhandene Dehnungsstreifen an den Oberschenkeln, sind bis jetzt so gut wie keine neuen dazu gekommen. Vor ein paar Wochen, als sich der Bauch wohl in einem Wachstumsschub befand habe ich aber deutlich gemerkt und auch gesehen, wie an einer Stelle des Bauchnabels ein kleiner roter Riss dazu kam. Genau an der Stelle, an der ich damals mein Bauchnabel-Piercing hatte (das ich in der Schwangerschaft mit Mika-Flynn herausgenommen und seitdem nicht mehr eingesetzt habe). Die Haut ist an dieser Stelle auch sehr stark gedehnt.
Bauchnabel innen oder außen: Seit der zweiten Schwangerschaft hat er sich nicht mehr richtig nach innen gezogen und ist auch nun schon quasi seit Beginn außen. Mich stört das nicht.
Symptome: Müde, müde, müde. Und erwähnte ich schon die bleierne Müdigkeit, die mich so lahmlegt? Vor zwei Wochen war ich zur Blutkontrolle bei meiner Hausärztin, die neben meinen Schilddrüsen- auch die Eisenwerte überprüfte. Laut Ergebnis ist mein Schilddrüsenwert in Ordnung und die Dosierung der Tabletten, die in dieser Schwangerschaft bis jetzt nur einmal erhöht wurde, kann ich bis zur Geburt so weiterhin einnehmen. Auch mein Eisenwert ist noch im Rahmen. Leicht an der Grenze, aber man könnte noch warten, bis man ein zusätzliches Präparat einnehmen müsse. Demzufolge gehe ich davon aus, dass die Müdigkeit einfach eine Begleiterscheinung der Schwangerschaft ist, gegen die ich nicht viel machen kann, außer zu schlafen, wann immer es geht. Das ist aktuell hin und wieder mal morgens noch für eine halbe Stunde, wenn die Kinder in der Schule und im Kindergarten sind und der Haushalt erledigt ist oder ich versuche, mich nachmittags kurz auf dem Sofa auszuruhen, wenn sie alleine spielen. Die Müdigkeit nervt mich vor allem deswegen, weil ich dadurch auch so antriebslos und matschig bin, mich kaum auf etwas konzentrieren und motivieren kann. Dies wiederum verstärkt dann natürlich gleich den selbstauferlegten Druck, nichts von dem zu schaffen, was ich mir vornehme…Denn nebenher muss der Alltag mit den Kindern, Hobbies, Playdates, Haushalt und Co. ja auch noch bewältigt werden. Und schon ist wieder eine Woche vorüber und die To-Do-Liste statt kleiner geworden zu sein, nur noch ein Stück mehr gewachsen.
Ansonsten merke ich, wie ich wortwörtlich einfach immer weniger Platz zum Atmen habe und der Bauch ganz schön nach oben drückt. Jedes Mal, nachdem ich die Treppen nach oben gestiegen bin, muss ich erst einmal tief verschnaufen, weil ich so aus der Puste dabei komme. Am schlimmsten ist es, wenn ich dabei auch noch einen Wäschekorb tragen musste. Alles drückt und engt ein und ich bin froh, wenn ich zu Hause bin und keinen BH oder enge Hosen tragen muss, sondern mich einfach nur in ein lockeres Shirt und meine Umstands-Leggings schmeißen kann. Auch in meinen Magen passt immer weniger und ich mache bei normalen Portionen, nach denen ich im nicht-schwangeren Zustand vielleicht gerade mal ein leichtes Sättigungsgefühl verspürt habe und noch Nachschlag nehmen konnte, bereits bei der Hälfte schlapp, muss mir den Bauch halten und kämpfen. Ein Dilemma, weil ich eigentlich noch Hunger hätte und gerne weiter essen würde, aber einfach nichts mehr hinein passt. 😀 Und so kommt es dann auch, dass ich seit ein paar Tagen vor allem nach dem Abendessen und teilweise auch nach dem Frühstück immer extrem aufstoßen muss und mir teilweise sogar übel wird, weil sich mein Magen erst wieder Platz machen muss.
Nach oben drückt der Magen und unten ist es die Blase, die sich immer öfter bemerkbar macht. Wenn wir unterwegs sind, sollte nach spätestens einer Stunde eine Toilette in der Nähe sein.
Ansonsten kann ich mich aber, was die typischen Schwangerschafts-Symptome betrifft, wirklich nicht beschweren. Ich habe weder mit Wassereinlagerungen zu kämpfen, noch mit Rückenschmerzen. Drücken wir einfach mal die Daumen, dass es auch für die restlichen Wochen dabei bleibt. Und die rosige und reine Haut darf auch gerne nach der Schwangerschaft so bleiben. Dadurch sieht man mir wenigstens die Müdigkeit nicht allzu sehr an.
Schlafverhalten: Tagsüber könnte ich problemlos im Stehen einschlafen. Abends liege ich dafür dann manchmal noch etwas wach, obwohl ich müde bin, weil mir einfach zu vieles durch den Kopf geht. Nachts wache ich dann entweder durch Taavi auf, der sich im Bett breit macht und mir den Platz wegnimmt oder von irgendwelchen verrückten (Alb-)Träumen, in denen ich wohl meine unterbewussten Sorgen und Ängste verarbeite.
Heißhunger: Aktuell eigentlich nur auf dunkle Schokolade und Lebkuchen. Aber ein richtiger Heißhunger ist das nicht, ich brauche nur meine tägliche Dosis. 😀
Abneigungen: Bis auf die Rote-Linsen-Bolognese, die ich vor der Schwangerschaft geliebt habe, aber auf die ich seitdem überhaupt keinen Appetit mehr verspüre, keine. Der Müdigkeit geschuldet habe ich sogar wieder damit angefangen, hin und wieder mal eine Tasse Kaffee zu trinken, nachdem ich über ein Jahr gar keinen mehr getrunken habe…Bei der einen Tasse belasse ich es aber auch und versuche, darauf zu achten, dass es nicht täglich vorkommt. Auf gar keinen Fall soll es wieder zur Regelmäßigkeit werden. Nur bringt mich meine Tasse Grüntee mit Matcha am Morgen aktuell leider nicht mehr komplett durch den Tag.
Schönster Moment der letzten Wochen: Momente der Ruhe, in denen ich in mich gehen und die To-Do-Liste To-Do-Liste sein lassen kann. Das Gefühl, Dinge geschafft und wieder etwas mehr Luft zum Atmen zu haben. Und jeder Moment, in dem meine Jungs mit dem Baby kommunizieren oder darüber sprechen, wie es werden wird, wenn es bei uns ist. Wenn Taavi meinem Bauch einen Kuss gibt und schlussfolgert: „Da freut sich das Baby auf mich!“ Oder als ich ihn an einem Abend ins Bett brachte und er, nachdem wir uns gesagt haben, dass wir uns lieben, noch ganz aufgeregt hinzufügte: „Und das Baby liebe ich auch!“ Auch ist es einfach nur schön, wie bewusst Mika-Flynn die Schwangerschaft dieses Mal nun erlebt. Wenn er seine Hand auf meinen Bauch legt und dabei das Baby treten spürt. Oder wenn sie darüber spekulieren, ob sie wohl ein weiteres Brüderchen oder vielleicht ja doch eine Schwester bekommen. Sie wünschen sich beide letzteres. „Weil Mama, wir sind ja schon genug Männer. Und du brauchst jetzt auch mal Verstärkung.“
Schreckmoment der letzten Wochen: Als eine unserer Katzen auf einmal ganz plötzlich krank wurde und es gar nicht gut um sie stand. Wenn die Tierärztin sagt, sie hätte noch nie so schlechte Nierenwerte gesehen und es so etwas wie ein Wunder wäre, dass und wie schnell sie sich wider aller Erwarten erholt hätte…Wenn einfach alles auf einmal kommt und man nicht mehr weiter weiß und sich fragt, was wohl als nächstes geschieht.
Kindsbewegungen: Trotz der Vorderwandplazenta inzwischen genauso stark und deutlich spürbar, wie in den letzten Schwangerschaften. Immer, wenn ich zur Ruhe komme, auf dem Sofa liege oder vor allem dann, wenn ich schlafen gehe. Es wird gewühlt und geboxt, unten und oben, sich gedreht und fleißig das Atmen geübt, was sich in regelmäßigem Schluckauf äußert. Manchmal wird es schon leicht unangenehm, wenn das Babylein dabei meint, meine Rippen mit seinen Füßen kraulen zu müssen. Auch unterwegs merke ich zwischendurch immer wieder Bewegungen. Es scheint also keinen festen Schlaf- und Ruherhythmus zu haben, der sich in Tag und Nacht unterteilt.
Geschlecht: Wir lassen uns überraschen und erfahren spätestens im Dezember, ob wir noch einen Jungen oder vielleicht ja dieses Mal ein Mädchen bekommen. Allerdings habe ich eine leichte Vermutung. 🙂
Umstandsmode: Außer meinen Umstands-Jeans und Umstands-Leggings trage ich keine spezielle Umstandsmode. Allerdings werden die normalen Shirts langsam zu kurz und ich warte darauf, dass es etwas kühler wird und ich zu meinen langen Oversize-Pullovern greifen kann, für die es in den letzten Wochen noch zu warm war.
Neuzugänge für das Baby: Seit Beginn der Schwangerschaft waren das bis jetzt eine neue Babykrippe, ein Moseskörbchen, ein Wickelkorb und ein paar einzelne Unisex-Teile, zu denen ich einfach nicht nein sagen konnte. Auch ein neues Kuscheltierchen und ein neuer Spielbogen durften einziehen. Das Baby-Shopping hält sich aber wirklich sehr in Grenzen, denn das meiste ist schließlich noch von den Jungs vorhanden. Als Wickelkommode verwenden wir dieses Mal einen Schubladenschrank vom Möbelschweden, der zuletzt in Mika-Flynns Zimmer stand, für den wir einen günstigen und speziell dafür passenden Wickelaufsatz gekauft haben.
Sport: Ich gehe noch immer dreimal die Woche laufen und schaffe dabei zwischen 10-12 Kilometern. Allerdings werde ich natürlich immer langsamer und komme nicht mehr annähernd an mein recht flottes Tempo aus nicht-schwangeren Zeiten heran, was natürlich auch Quatsch wäre. Was mir vor allem zu schaffen macht, ist der Druck auf die Blase, der auch die Freude am Laufen immer mehr einschränkt. Und hin und wieder zwickt und zwackt es dann doch so sehr, dass ich eine Gehpause einlegen muss. Noch fühle ich mich aber fit und habe komischerweise beim Laufen auch kaum das Gefühl, aus der Puste zu kommen. Vermutlich werde ich aber das Pensum in den letzten Wochen noch etwas herunter schrauben. Abhängig davon, wie es mir geht. Einfaches Walken ist mir aber irgendwie zu langsam.
Nach dem Laufen dehne ich mich jedes Mal intensiv für mindestens eine halbe Stunde und baue einige Yoga- und Atemübungen ein.
Und seit vier Wochen gehe ich nun auch einmal die Woche abends zum Yoga für Schwangere, was einfach nur gut tut und Spaß macht. Angeleitet führt man die Übungen eben doch nochmal ganz anders aus, als alleine zu Hause und achtet mehr auf Haltung, Körperspannung und vor allem die Atmung. Ich kann dabei abschalten und zur Ruhe kommen und denke, es ist eine wunderbare Vorbereitung auf die Geburt.
Stimmung: Ein Auf und Ab der Gefühle, was ich ja zu Beginn dieses Beitrages schon etwas genauer erläutert habe.
Worauf ich mich freue: Darauf, nun noch alles schön zu machen und für die Ankunft des Babys vorzubereiten. Meine Mama nimmt für ein langes Wochenende die Jungs zu sich und Yannick und ich können uns dann ganz in Ruhe dem Nestbau widmen.
Außerdem steht der Doppelgeburtstag der Jungs kurz bevor und auch darauf freue ich mich sehr, denn wir haben uns dieses Jahr etwas ganz besonderes überlegt.
Und dann hoffe ich, dass ich die letzten Wochen der Schwangerschaft einfach noch etwas unbeschwerter und ohne Stress genießen und mich in Ruhe auf die Geburt vorbereiten kann. Schließlich kommt dann auch bald die Adventszeit, die alles noch etwas gemütlicher macht und darauf möchte ich mich einlassen können, ohne mir unnötigen Druck zu machen.
Ich freue mich auf eine Geburt, die hoffentlich auch dieses Mal so wird, wie ich es mir wünsche, auf ein erstes Weihnachten zu fünft, auf unsere kleine Blase, die ich so schnell nicht verlassen möchte. Auf viel Kuschelzeit und Momente, die nur meiner Familie und mir gehören.
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